Samstag, 31. Dezember 2011

Christopher Paolini: Eragon - Das Erbe der Macht

gelesen von: Steffi


Wann hatten wir je eine andere Wahl, als weiterzugehen?, frage Saphira.

Inhalt: 

Die Gefährten sind versammelt...

Der schwarze Tyrann ist bereit...
Der Tag der Entscheidung ist da.

Die Völker Alagaësias haben sich zusammengechlossen und stehen bereit zum alles entscheidenenden Kampf gegen Gallbatorix, den grausamen Herrscher des Imperiums. Treue Freunde streiten an Eragons Seite, allen voran die wunderschöne Elfe Arya. Die bisher geschlagenen Schlachten haben den Gefährten zwar Siege beschert, aber auch schreckliche Verluste zugefügt. Und Eragon weiß, das die größte Auseinandersetzung noch vor ihnen liegt - wenn er und Saphira Gallbatorix gegenüberstehen.
Unbezwingbar scheint der finstere Tyrann, denn er besitzt die Macht zahlloser Drachen, deren Seelenhort er an sich gerissen hat. Werden die Gefährten stark genug sein, gegen eine solche Kraft zu bestehen? Und helfen kann ihm nur eine alte Prophezeihung: Wenn alles verloren scheint, so heißt es, liegt Rettung im Verlies der Seelen...

Meine Meinung: 

Puh. Das ich den ersten Band der Reihe gelesen habe, liegt sicher mindestens fünf Jahre zurück. Wenn nicht noch mehr. Und jetzt habe ich den letzten Band gelesen, irgendwie wird man dann doch immer ein bisschen wehmütig.

Luca Di Fulvio: Der Junge, der Träume schenkte

gelesen von: Steffi

"Und jetzt ruft mit mir, alle zusammen: Hoch mit dem Lappen! Möge die Vorstellung beginnen, New York!"

Inhalt:

New York, 1909. Aus einem transatlantischen Frachter steigt eine junge Frau mit ihrem Sohn natale. Sie haben ihre süditalienische Heimat verlassen, um in Amerika ihren Traum von einem besseren Leben zu verwirklichen. Doch ihre Hoffnung weicht schon bald tiefster Ernüchterung, denn in der von Armut, Elend und Kriminalität beherrschten Lower East Side gelten die brutalen Gesetze der Gangs. Nur wer über ausreichend Mut und Kraft verfügt, kann sich behaupten. So wie der junge Natale, dem überdies ein besonderes Charisma zu eigen ist, mit dem er die Menschen zu verzaubern vermag...

Simone Elkeles: Du oder der Rest der Welt



gelesen von: Steffi

"Wage es ja nicht, etwas ohne mich zu tun. Wir sind Brüder, Carlos. Ich werde immer an deiner Seite kämpfen, ohne nach dem Warum zu fragen."
Genau davor habe ich Angst.

Inhalt:

Das Letzte, was Carlos Fuentes will, als er zu seinem Bruder Alex zieht, ist, es diesem gleichzutun. Denn weder ist Carlos bereit, auf sein Image als "Bad Guy" zu verzichten, noch mag er sich wie Alex und dessen Freundin Brittany in eine feste Beziehung begeben. Und schon gar nicht will Carlos sich auf seine Mitschülerin Kiara einlassen, denn sie ist das exakte Gegenteil der Mädchen, auf die er bislang abfuhr. Auch Kiara hat alles andere im Sinn, als mit einem arroganten Latino-Macho wie Carlos anzubandeln. Und doch ziehen sich Kiara und Carlos magisch an und riskieren damit mehr, als sie je geglaubt hätten. Denn selbst wenn Carlos Kiara zuliebe sein ganzes bisheriges Leben über den Haufen wirft in seiner ehemaligen Gang gibt es Leute, die das unter keinen Umständen zulassen wollen.

Francois Lelord: Hectors Reise oder die Suche nach dem Glück


gelesen von: Steffi

Lektion 14: Glück ist, wenn man dafür geliebt wird, wie man eben ist.

Inhalt: 

Sind Sie glücklich?

Hector, ein junger, ziemlich guter Psychiater mit einer kleinen, intellektuellen Brille, versteht es, den Leuten mit echtem Interesse zuzuhören. Aber er ist nicht zufrieden. Er sieht ganz genau, dass er seine Patienten nicht wirklich glücklich machen kann. Also begibt er sich auf die Suche nach dem Glück. Allen Leuten, die er unterwegs trifft, stellte er dieselbe Frage: "Sind Sie glücklich?" Am Ende seiner abenteuerlichen Reise kennt Hector genau 23 Antworten und weiß, dass nichts einfacher zu finden ist als das wahre Glück.

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Sophie Kinsella: Die Heiratsschwindlerin


gelesen von: Anna (Goldmann; Taschenbuch; 8,99 Euro)

"Der eine oder andere Tourist hatte sogar seine Kamera gezückt, und Milly, die die Aufmerksamkeit genoss, strahlte ihnen freudig entgegen und versuchte, sich das Bild vorzustellen, das sie und Allan boten."

Inhalt:

Als Milly mit 18 in Oxford das College besucht, genießt sie ihre Freiheit und stürzt sich ohne groß nachzudenken mitten ins Leben. Und sie genießt ihre Freundschaft zu Rupert und seinem amerikanischen Liebhaber Allan. Als Rupert ihr vorschlägt, sie solle Allan heiraten, damit er eine Aufenthaltsgenehmigung erhält, tut sie den beiden gern den Gefallen. Was ist schon dabei?
Mittlerweile sind zehn Jahre vergangen, und Milly hat die aufregende Zeit in Oxford längst hinter sich gelassen. Sie ist mit dem wunderbaren Simon Pinnacle verlobt, einem jungen Mann aus bester Familie, der sehr in Milly verliebt ist. In wenigen Tagen wird Hochzeit gefeiert, und alles scheint perfekt: Milly bekommt ihren Traummann, ihre Mutter das lang ersehnte gesellschaftliche Großereignis und Simons Vater eine wunderbare Schwiegertochter. Es gibt nur ein Problem: Milly ist ja bereits verheiratet…

Meine Meinung:

Unter all den trashigen Frauenromanen, die sich in den Buchgeschäften tummeln, sind Sophie Kinsellas Bücher wirklich immer ein Lichtblick: Die Heiratsschwindlerin ist ein urkomischer Roman mit einer ziemlich naiven Protagonistin, einer Brautmutter, die mit Abstand die kitschigste Hochzeit, von der ich je gehört habe, plant und natürlich einem perfekten Bräutigam. Was das Buch aber wirklich gut macht sind die ernsten und teilweise auch dramatischen Aspekte der Handlung, die ich hier nicht erwähnen kann ohne zu viel von der Handlung preiszugeben. Nur so viel sei verraten: es endet natürlich alles mit einem Happy End...

Wertung:

*** von 5 Sternchen

Sonntag, 27. November 2011

Joy Fielding: Flieh, wenn du kannst



gelesen von: Steffi

"Für die Toten können wir nichts mehr tun, Bonnie. Aber wir können lernen, den Lebenden mehr Beachtung zu schenken."

Inhalt:

"Sie sind in Gefahr. Sie und Amanda." Als Bonnie Wheeler von Joan, der Ex-Frau ihres Mannes, vor einer unbestimmten Gefahr für sie und ihre Tochter gewarnt wird, ist sie zunächst skeptisch. Doch bevor sie Genaueres erfährt, wird Joan ermordet. Und ihre Warnungen waren offensichtlich begründet. Für Bonnie beginnt ein wahrer Alptraum.

Joy Fielding: Nur der Tod kann dich retten

gelesen von: Steffi

"Trotzdem habe ich Angefangen, mir Sorgen zu machen. Wenn Lianas Leiche nicht bald entdeckt worden wäre, hätte der Sheriff den Suchradius wirklich ausdehnen müssen, wäre unweigerlich auf das Feld mit dem Haus gestoßen, und das Spiel wäre aus gewesen. Zumindes vorrübergehend."

Inhalt:

Ein ermordetes Mädchen. Eine Hütte im Wald. Eine Stadt in Angst.
Als die Lehrerin Sandy Crosbie gemeinsam mit ihrem Mann Ian und ihren Kindern nach Torance in South Florida zieht, kann sie nicht ahnen, welch verhängnisvolle Ereignisse ihr bevorstehen. Denn kurz nach ihrer Ankunft verschwindet an der örtlichen High School ein Mädchen spurlos - und wirds nach Tagen verzweifelter Suche tot aufegfunden.
Doch während die Polizei sich noch bemüht, eine erste Spur ausfindig zu machen, hat der Täter sein nächstes Opfer bereits im Visier - und er ist entschlossen, sein grausames Werk so lange zu verrichten, bis sein Blutdurst gestillt ist...

Freitag, 25. November 2011

Kerstin Gier: Smaragdgrün - Liebe geht durch alle Zeiten


gelesen von: Anna (Arena; festgebundenes Buch; 18,95 Euro; ausgeliehen)

"In Wirklichkeit sind Herzen aus ganz anderem Material gemacht. Das kannst du mir wirklich glauben. Leslie räusperte sich und ihr Tonfall wurde ganz feierlich, so als ob sie mir gerade das größte Geheimnis der Weltgeschichte offenbarte: Es handelt sich um ein viel zäheres, unzerbrechliches und immer wieder neu formbares Material. Nach einer geheimen Rezeptur hergestellt."

Inhalt:

Was tut man, wenn einem das Herz gebrochen wurde? Richtig, man telefoniert mit der besten Freundin, isst Schokolade und suhlt sich wochenlang im Unglück. Dumm nur, dass Gwendolyn, Zeitreisende wider Willen, ihre Energie für ganz andere Dinge braucht: zum Überleben zum Beispiel. Denn die Fäden, die der zwielichtige Graf von Saint Germain in der Vergangenheit gesponnen hat, ziehen sich nun auch in der Gegenwart zu einem gefährlichen Netz zusammen. Um dem Geheimnis auf die Spur zu kommen, müssen Gwendolyn und Gideon - Liebeskummer hin oder her - nicht nur auf einem rauschenden Ball im 17.Jahrhundert zusammen Menuett tanzen, sondern sich in jeder Zeit kopfüber ins Abenteuer stürzen...

Meine Meinung:

Eigentlich hätte ich nicht gedacht, dass Smaragdgrün mich noch mehr überzeugen kann wie die zwei Vorgänger, aber... falsch gedacht. Im letzten Teil von Kerstin Giers Triologie lüftet Gwendolyn mit Hilfe ihrer Freunde so manches Geheimnis und anstatt mit Gideon und dem Grafen von Saint-Germain die Welt zu retten, muss sie nun die Welt vor dem dubiosen Grafen schützen. Dabei kommt allerdings der Humor nicht zu kurz, sodass ich teilweise seitenlang hysterisch gekichert oder schallend gelacht habe. Einziger Wehrmutstropfen: das Ende der Triologie und das große Geheimnis um Gwendolyns Herkunft waren mir eigentlich schon ab dem ersten Band glasklar, sodass am Ende der Überraschungseffekt ausblieb. Aber das ist vielleicht einfach der Nachteil daran, wenn man als Erwachsene Jugendbücher liest...

Wertung:

**** von fünf Sternchen

Dienstag, 22. November 2011

Kerstin Gier: Saphirblau - Liebe geht durch alle Zeiten


gelesen von: Anna (Arena; festgebundenes Buch; 16,95 Euro; ausgeliehen)

"Keira Knightley war ja wohl so ziemlich das modernste Mädchen der Welt und trotzdem immer ganz wunderbar in Kostümfilmen, sogar mit den beklopptesten Perücken."

Inhalt:

Frisch verliebt in die Vergangenheit, das ist vielleicht keine gute Idee. Das zumindest findet Gwendolyn, 16 Jahre alt, frisch gebackene Zeitreisende. Schließlich haben sie und Gideon ganz andere Probleme. Zum Beispiel die Welt zu retten. Oder Menuett tanzen zu lernen. (Beides nicht wirklich einfach!) Als Gideon dann auch noch anfängt, sich völlig rätselhaft zu benehmen, wird Gwendolyn klar, dass sie schleunigst ihre Hormone in den Griff bekommen muss. Denn sonst wird das nichts mit der Liebe zwischen allen Zeiten!

Meine Meinung:

Diese Bücher sind nicht gut für mich: ich bin zwar zwanzig Jahre alt und meine Pubertät liegt schon ein bisschen zurück, aber irgendwie habe ich während des Lesens trotzdem ständig ein hysterisches Quietschen von mir gegeben. Saphirblau knüpft direkt an die Handlung von Rubinrot an und besticht genau wie der erste Band durch eine unfassbar sympathische Hauptfigur, viel Liebe zum Detail und einer ziemlich schmalzigen Liebesgeschichte. Allerdings gefällt mir Saphirblau sogar noch besser, weil die Handlung etwas komplexer wird, neue Figuren vorgestellt werden und das Ganze natürlich mit einem gemeinen Cliffhanger endet... ein Glück, dass der dritte Teil schon in meinem Regal bereit stand. Dieses Buch ist ein Muss für alle hoffnungslos romantischen Teenager und für alle hoffnungslos romantischen Junggebliebenen! Und falls Madame Rossini noch eine Praktikantin sucht: ich habe ab Februar wieder Semesterferien...

Wertung:

**** von fünf Sternchen

Freitag, 11. November 2011

Tannöd (Verfilmung)


Dauer: 97 Minuten   Erscheinungsjahr: 2009   Regisseur: Bettina Oberli   Hauptdarsteller: Julia Jentsch

Inhalt:

In einem abgelegenen Bauernhof wurde die Familie Danner samt Kindern und Magd mit der Spitzhacke erschlagen. Den Mörder hat man nicht gefunden. Bei den Dörflern war die Familie schlecht angesehen, mutmaßte man doch, dass die beiden Kinder der Tochter des geizigen Familienpatriarchen von ihm selbst stammten. Zwei Jahre nach dem spektakulären, immer noch unaufgeklärten Fall kommt eine junge Frau zurück in den Ort und stellt Nachforschungen an.

Meine Meinung:

Eigentlich hätte mir klar sein müssen, dass es unmöglich ist ein Buch wie Tannöd, das ich zwar durchaus spannend fand, das mir allerdings eher wie eine Kurzgeschichte als wie ein Roman vorkam, gut zu verfilmen. Bettina Oberli hat es trotzdem versucht und ist meiner Meinung nach gnadenlos gescheitert. Der Film ist zwar stellenweise gruselig, aber die meiste Zeit habe ich damit verbracht über die Kameraführung zu schmunzeln. EIn Kompliment muss man der Regisseurin dafür machen, dass sie die Hauptfigur, die von der immer gleich dreinblickenden Julia Jentsch gespielt wird, neu erfunden hat und somit dem in "Interviews" unterteilten Roman eine richtige Handlung gegeben hat. Das ist aber auch das einzig Positive an dem Streifen, den ich spontan nicht mal in ein Genre einordnen könnte. Was versucht dieser Film zu sein? Horror- oder Heimatfilm? Egal, er ist auf jeden Fall echt schlecht und ich bin froh, dass ich dafür keine acht Euro im Kino ausgegeben habe.

Wertung:

von 5 Sternchen 

Zwei an einem Tag (Verfilmung)


Dauer: 107 Minuten   Originaltitel: One Day   Erscheinungsjahr: 2011   Regisseur: Lone Scherfig  
Hauptdarsteller: Anne Hathaway, Jim Sturgess

Inhalt:

Der 15.Juli ist das Datum, das die Bezíehung von Dexter und Emma prägt. Nicht einmal, sondern immer wieder: Alles beginnt mit einer gemeinsamen Nacht nach der Examensfeier am 15. Juli 1988. Doch die zurückhaltende Emma und der draufgängerische Dexter verfolgen unterschiedliche Lebensziele. Am nächsten Morgen trennen sich ihre Wege, um sich in den darauf folgenden Jahren immer wieder zu kreuzen. Trotz der räumlichen Entfernung und persönlicher Höhen und Tiefen verlieren sich Emma und Dexter nie ganz aus den Augen, bis sie sechzehn Jahre nach ihrer ersten Nacht erkennen, was sie immer gesucht haben. Doch ihr Glück ist nur von kurzer Dauer.

Meine Meinung:

Es kommt nicht oft vor, dass ich mit Buchverfilmungen zufrieden bin, wobei ich mich besonders gerne über die Schauspieler aufrege, die meinen Erwartungen eigentlich nie entsprechen. Im Fall von Zwei an einem Tag allerdings, passen die beiden Hauptdarsteller wirklich perfekt zu den Buchfiguren: die brave, fast schon langweilige Anne Hathaway leiht der unscheinbaren Emma ihr Gesicht und Jim Sturgess, den ich hier erst zum zweiten Mal gesehen habe, mimt perfekt den gefallenen Frauenheld Dexter.

Die Handlung des Films unterscheidet sich nicht großartig von der des Romans: Emma und Dexter lernen sich an der Uni kennen und schrammen knapp einer Liebesnacht vorbei. In den Jahren darauf bleiben sie immer in Kontakt und irgendwo zwischen dem ersten Job, der großen Karriere, zahllosen Affären, einer nicht ganz so großen Liebe, Alkoholsucht, Hochzeit und Kindern entwickelt sich eine Freundschaft, die so manches Zerwürfnis überlebt, bis sich beide schließlich ihre Liebe zueinander eingestehen. Allerdings wartet man vergeblich auf ein Happy End und als Zuschauer hat man nach dem Film das dringende Bedürfnis, sofort damit anzufangen, sein Leben bewusster zu leben, schließlich weiß man nie, wann es zu Ende ist. Auf jeden Fall ein sehenswerter Film, den ich mir sogar ins DVD Regal stellen würde!

Wertung:

**** von 5 Sternchen 

Susanne Mischke: Zickenjagd


gelesen von: Anna (Arena; Taschenbuch; 9,99 Euro)

"Sie ging ein paar Meter zurück und schaute hinüber zu ihrem kleinen Bruder, der gerade mit einer Schaufel eine Grube aushob, kritisch beobachtet von zwei kleinen Mädchen, die neben ihm im Sand kauerten. Das schien ein größeres Projekt zu werden. Was war schon dabei, ihn ein paar Minuten lang allein zu lassen?"

Inhalt:

Josy ist schön, klug und beliebt. Gemeinsam mit ihren drei Freundinnen gibt sie in ihrer Schule den Ton an. Wen die Clique nicht leiden kann, der hat nichts zu lachen. Ines dagegen hasst ihr Leben. Den heruntergekommenen Bauernhof, auf dem sie mit ihrer versoffenen Mutter und deren ständig wechselnden Freunden lebt. Ihr unscheinbares, plumpes Äußeres. Den täglichen Spießrutenlauf in der Schule. Aber als ein tragischer Unfall geschieht, ändern sich die Rollen. Und Ines wird klar, dass sie ohne Josy nicht mehr leben kann.

Meine Meinung:

Wer auch immer sich diesen Klappentext ausgedacht hat, ist entweder extrem raffiniert oder hat das Buch gar nicht gelesen: während die Zusammenfassung eher auf ein bisschen Zickenkrieg und Dramatik hindeutet, verbirgt sich hinter Zickenjagd eine wirklich schockierende Geschichte, über die grausamsten Teenager, die mir je untergekommen sind.
Dabei kann ich mich nicht mal entscheiden, ob ich die oberflächliche, hinterhältige Josy oder die in sich gekehrte, verrückte Ines mehr bemitleide. Zickenjagd ist auf jeden Fall ein spannendes Buch, das sich ohne viel Konzentration schnell durchlesen lässt.

Was mich allerdings wirklich stört, ist, dass die Handlung zwar in Hannover spielt, die Schule und die dortige Hierarchie aber typisch amerikanisch sind: die beliebtesten Jungs sind die aus der Basketballmannschaft, die beliebtesten Mädchen die Cheerleader. Also bitte, das wirkt so als hätte Susanne Mischke Girls Club - Vorsicht bissig gesehen und hätte sich keinerlei Mühe dabei gegeben, die Handlung "deutsch" zu gestalten. Uncool!

Wertung:

** von fünf Sternchen

Sonntag, 6. November 2011

Siggelkow, Bernd/ Büscher, Wolfgang: Deutschlands sexuelle Tragödie – Wenn Kinder nicht mehr lernen, was Liebe ist



gelesen von: Steffi

"Ich nehme öfter Drogen, so ein chemisches Zeug. Sonst würde ich ja mit den Jungs wahrscheinlich nicht ins Bett gehen. Wenn man nüchtern ist, macht man das nicht wirklich."

Inhalt:

Aufklärung über unsere Kinder. Deutschlands Kinder und Jugendliche haben immer früher Sex, wissen aber oft nicht, was Liebe ist. Jetzt hat ihnen jemand zugehört: Bernd Siggelkow, Gründer der "Arche" in Berlin, und Journalist Wolfgang Büscher waren tief erschüttert von dem, was sie in unzähligen Gesprächen erfuhren. Nicht nur haben sie immer früher Sex, sondern auch immer häufiger, mit ständig wechselnden Partnern, mit völlig Fremden und ohne Scham auch öffentlich. Sex als Ware, als Droge, als Ersatz für fehlende Liebe, Geborgenheit und Werte. Einfühlsam bringen die Autoren ein drängendes Problem unserer Zeit zur Sprache und zeigen mögliche Auswege.

Meine Meinung:

Sich darüber eine Meinung zu bilden ist schwierig, keine Frage. Es ist ja schon mal kein Buch mit einer großen Geschichte, sondern es besteht aus lauter kleinen Geschichten, die, auch wenn man es nicht für wahr haben will, auf der Wahrheit beruhen.

Kinder erzählen von ihrem "ersten Mal", das oft im Alter von 10 oder 11 Jahren stattfand. was darauf folgte war bei den meisten eine erfolglose Suche nach Liebe, die durch von Pornos geprägten Sex mit willkürlichen Partnern folgte. Beziehungen führt in diesem Buch keiner, auch Verhütung ist Nebensache.

Das Buch schockiert, das soll es aber auch. Es ist gut geschrieben, stellenweise fand ich es etwas reißerisch, allerdings hält sich das im Rahmen. Kann man so ein Buch jetzt mit "es hat mir gefallen" bewerten? Es gefällt mir natürlich nicht, von Kindern und Jugendlichen zu lesen, die ein solches Schicksal haben. Allerdings ist das Buch eben gut gemacht, auch werden einem die Geschichten nicht einfach hin geknallt, sondern fachliche Sequenzen bieten dem Leser Raum, mit ihnen klar zu kommen und sie zu reflektieren.

Eine Leseempfehlung würde ich auf jeden Fall geben, ich denke, das Buch ist irgendwo auf der Grenze zwischen einem Fachbuch und einer Berichtesammlung zum Thema der sexuellen Verwahrlosung anzusiedeln.

Wertung: 

Kerstin Gier: Saphierblau - Liebe geht durchalle Zeiten



gelesen von: Steffi

"Wer an Zufälle glaubt, hat die Macht des Schicksals nicht begriffen."

Inhalt: 

Frisch verliebt in die Vergangenheit, das ist vielleicht keine gute Idee. Das zumindest findet Gwendolyn, 16 Jahre alt, frisch gebackene Zeitreisende. Schließlich haben sie und Gideon ganz andere Probleme. Zum Beispiel die Welt zu retten. Oder Menuett tanzen zu lernen. (Beides nicht wirklich einfach!) Als Gideon dann auch noch anfängt, sich völlig rätselhaft zu benehmen, wird Gwendolyn klar, dass sie schleunigst ihre Hormone in den Griff bekommen muss. Denn sonst wird das nichts mit der Liebe zwischen allen Zeiten!

Meine Meinung: 

Das Buch ist einfach niedlich. Gwen reißt weiter durch die Zeit um eine Mission zu erfüllen, von der sie keine Ahnung hat. Auch die Sache mit Gideon ist nicht ganz so einfach, irgendwie sind Jungs in dem Alter einfach schwierig und Mädchen ja sowieso.

Das Buch knüpft auf jeden Fall ganz genau da an, wo der erste Band den Leser in der Luft hängen lässt.

Viel kann man nun, wie das so oft bei Reihen ist, zum zweiten Band nicht mehr schreiben, wenn man nicht zu viel von der Handlung aufgreifen möchte.

Auf jeden Fall werden viele neue Charaktere in die Geschichte eingeführt und eigentlich wird kaum eine der Fragen, die man sich beim Lesen des ersten Bandes stellt beantwortet.
Auch das Ende ist wieder ein Cliffhanger, man erwartet den dritten Band (der ja glücklicherweise schon erschienen ist), um zu erfahren, was das Ende mit sich bring.

Was ich auch sehr an den Büchern schätze, ist die realistische Hauptfigur. Gwen schminkt sich, hat die Probleme, die Mädchen in dem Alter eben haben und durch ihren Humor wird die ganze Buchreihe sehr lebendig. Selten handeln Personen so, dass man alles für absolut unrealistisch hält (zumindest abgesehen von Geistern, Zeitreisen und ein wenig Magie).

Wer den ersten Band mochte wird auf jeden Fall auch den zweiten mögen. Und jeder, der ein seichtes Lesevergnügen für zwischendurch sucht, wird auch hier wieder fündig. Das Lesen von Saphirblau macht einfach Spaß!

Wertung: 

Montag, 24. Oktober 2011

Nele Neuhaus: Schneewittchen muss sterben



gelesen von: Steffi

"Ich will nicht sterben", schluchzte sie und lehnte erschöpft ihren Kopf an die Wand. "Ich will nicht sterben, verdammt!"

Inhalt:

An einem regnerischen Novembertag werden Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein vom Hofheimer K11 zu einem mysteriösen Verkehrsunfall gerufen: Eine Frau stürzte von einer Fußgängerbrücke auf ein fahrendes Auto. Ein Zeuge glaubt beobachtet zu haben, dass die Frau von der Brücke gestoßen wurde. Die Ermittlungen führen Pia und Bodenstein in das kleine Taunusdorf Altenhain, in dem das Unfallopfer Rita Cramer früher gelebt hat. Elf Jahre zuvor verschwanden dort an einem Abend im September zwei siebzehnjährige Mädchen spurlos. In einem reinen Indizienprozess wurde damals der 20-jährige Tobias Sartorius, Rita Cramers Sohn, zu zehn Jahren Haft verurteilt. Bodenstein und Pia Kirchhoff erfahren, dass Tobias nach Verbüßung seiner Haftstrafe vor kurzem in seinen Heimatort Altenhain zurückgekehrt ist. Hat der Angriff auf seine Mutter etwas mit seiner Rückkehr zu tun? Im Dorf stoßen Pia und Bodenstein auf eine Mauer des Schweigens. Als wieder ein Mädchen verschwindet, scheinen sich die Ereignisse der Vergangenheit auf unheilvolle Weise zu wiederholen. Die Ermittlungen werden zu einem Wettlauf gegen die Zeit, denn für die Dorfbewohner steht sofort fest, wer der Schuldige ist - und sie sind entschlossen, dieses Mal die Sache selbst in die Hand zu nehmen.

Meine Meinung:

Vielleicht sollte ich keine Krimis lesen, vielleicht ist das einfach nicht meine Bücherwelt. Ich fand das Buch durchgehend spannend, allerding fand ich die vielen, vielen verschiedenen handlungsstränge zeitweise ermüdend. Gerade am Anfang, wenn man noch keine "Bindung" zu den gefühlt hunderten Buchfiguren hat, ist es zäh, die vielen verschiedenen privaten Geschichten um die Hauptgeschichte herum zu akzeptieren. Eigentlich möchte man ja wissen, was genau in dem Dorf geschehen ist.

Allerdings gewinnt man die Figuren nach und nach immer lieber, weshalb die "privaten" Handlungsstränge irgendwann nicht mehr all zu sehr stören.

Die Geschichte ist sehr überraschungsreich und handlungsgeladen, egal, wie oft man rätselt was genau passiert ist, man kommt tatsächlich nie darauf. Alles in allem mag ich das Buch, es ist spannend und die Geschichte ist sehr gut ausgedacht. Phasenweise habe ich beim Lesen mitgefiebert, ab und zu hat mich die Geschichte dann aber doch recht kalt gelassen.

Wertung:

Dienstag, 18. Oktober 2011

Isabel Abedi: Lucian



gelesen von: Steffi

"Vielleicht bin ich böse", flüsterte er.

Inhalt: 

Immer wieder taucht er in Rebeccas Umgebung auf, der geheimnissvolle Junge Lucian, der keine Vergangenheit hat und keine Erinnerungen. Sein einziger Halt ist Rebecca, von der er jede Nacht träumt. Und auch Rebecca spürt vom ersten Moment an eine Anziehung, die sie sich nicht erklären kann. So verzweifelt es die beiden auch versuchen, sie kommen nicht von einander los. Aber bevor sie noch erfahren, was ihr gemeinsames Geheimnis ist, werden sie getrennt. Mit Folgen, die für beide grausam sind. Denn das, was sie verbindet ist weit mehr als Liebe.

Meine Meinung: 

Ich tu mich selten schwer, ein Buch in "gut" oder "schlecht" einzuordnen. Entweder ich mag es, oder ich mag es nicht, ich schließe mit mir selbst keine Kompromisse. Aber Lucian ist wirklich, wirklich schwer einzuordnen. Stellenweise dachte ich mir "Jaaaaa, ist ja gut, dass wurde nun auf den letzten Seiten zu genüge erwähnt" und zeitweise hatte ich das Gefühl, es könnte mein nächstes Lieblingsbuch werden.

Stellenweise finde ich es zäh und die "Wiederholungen" nerven mich. Ab und an sind es tatsächlich Wiederholungen (auch ein Leser U18, der noch nie in Hamburg war, sollte nach der zweiten Erwähnung des Übel & Gefährlich, einem Club der im vierten Stockwerk des sogenannten "Bunkers" im Schanzenviertel begriffen haben, wo der Club liegt und in welchem Stock. Im Vierten. Im Bunker. In der Schanze. Verdammt.) und teilweise hatte ich das Gefühl, dass die selbe Handlung an verschiedenen Orten immer und immer wieder geschieht.

Ich mag auch Fantasy. Ich versuche alles zu lesen und kann mir dank meiner Fantasie vieles vorstellen. Allerdings schwankte ich auch da in dem Buch. Es passiert zu viel auf einmal, wenn dann etwas passiert. Seitenweise habe ich mir überlegt, wo die Handlung bleibt und auf anderen Seiten habe ich überlegt, ob ich nun wirklich alles gelesen hatte, oder irgendwie Seiten überblättert habe. Ich habe sogar zurück geblättert, um mich davon zu überzeugen, das ich nichts überlesen habe.

Allerdings hat das Buch auch viele wunderschöne Seiten. Die Liebesgeschichte gehört sicher nicht dazu, sie ist zu verworren und unscharf, sie geschieht einfach, aber auf eine Art und Weise, die Erklärungen fordert. Wunderschön dagegen ist die Vorstellung, das immer jemand da ist, der einen stets begleitet. Auch die vielen "Was wäre, wenn..." - Fragen haben mich fasziniert. Es sind doch immer diese drei Worte, die Veränderungen einläuten. Manchmal größere, manchmal kleinere, aber alleine indem man sich eine Frage, beginnend mit diesen Worten stellt, passiert etwas. Im Fall des Romans Lucian ist es sehr, sehr viel.

Der Schreibstil der Autorin ist lebendig und schön. Da Lucian in drei Teile geteilt ist, von denen einer auch viele Zitate eines "anderen Romans" enthält (kein eigenständiger Roman, sondern Auszüge, die für Lucian von der Autorin verfasst wurden) und einer alleine aus E-Mails besteht, lernt man die vielseitigkeit ihres Schreibstils kennen.

Alles in allem würde ich den Roman weiter empfehlen, alleine, weil er mich sehr beschäftigt und berührt hat. Allerdings hat er eben auch ab und an genervt.

Wertung:

Samstag, 15. Oktober 2011

Jean Estoril: Cindy - Im Internat


 gelesen von: Steffi


"Cindy erschrak zu Tode, als sie so plötzlich den Namen ihrer Mutter vor sich sah. Wieso wusste die Direktorin ihr Geheimnis?"

Inhalt:

Cindy ist verzweifelt. Weil ihre Großeltern nach Australien ziehen, muss sie in ein Internat auf dem Land: weg von Londen, von der Igor-Dominick-Schule und ihren Freunden. Wie soll sie es nur ein ganzes Jahr lang in dieser Einöde aushalten? Die Umstellung fällt ihr sehr schwer - Cindy fühlt sich einsam. Selbst im Ballettunterricht bleiben die Fortschritte aus, mehr und mehr wird Cindy von Selbstzweifeln geplagt...

Meine Meinung: 

Na ja, machen wir mal halblang. Cindy muss nicht weg von der Dominik Schule, sie geht lediglich ins Internat der Dominik Schule. Und wie auch in der Tagesschule findet sich dort eine Schülerin, die sich durch die Berühmtheit ihrer Mutter unerträglich aufführt. Auch Cindy ist in diesem Band sehr dramatisch, aber das kann man ja auch auf die Pubertät schieben.

Jenny, die einem nach wie vor am Herzen liegt, bleibt allerdings in diesem Band ein wenig stecken. Eigentlich mag ich die Cindy - Reihe gerade deshalb so gerne, weil sich die Characktere Band für Band weiter entwickeln. Sie bleiben nie auf einem Level, die Erlebnisse und Erfahrungungen prägen sie. Und das eben nicht nur bei den Hauptfiguren, sondern auch bei den Nebenfiguren. Jenny hängt jedoch in diesem Band, das enttäuscht mich ein wenig.

Dennoch ist es wieder eine gelungene Fortsetzung. Froh bin ich nun aber trotzdem über die Cindy-Pause, die durch meinen "Heimaturlaub" entsteht, man kann ja auch nicht die ganze Zeit nur Kinderbücher lesen.

Wertung: 

Freitag, 14. Oktober 2011

Kerstin Gier: Rubinrot - Liebe geht durch alle Zeiten

gelesen von: Anna (Arena; festgebundenes Buch; 15,99 Euro; ausgeliehen)

"Ich war weder in eine Oldtimer-Rallye geraten, noch hatte der Magnolienbaum urplötzlich die Blätter abgeworfen. Und obwohl ich alles dafür gegeben hätte, wenn Nicole Kidman plötzlich um die Ecke gebogen wäre, war dies leider auch nicht die Kulisse eines Henry-James-Films."

Inhalt:

Was macht man, wenn man sich in der Vergangenheit wiederfindet, mit nichts als dem Wissen ausgestattet, dass das Pferd seines Urururururgroßvaters Fat Annie hieß? Richtig, man bewahrt Ruhe. Das zumindest versucht Gwendolyn, als sie erfährt, dass sie nicht nur das Zeitreise-Gen ihrer Familie geerbt hat, sondern auch noch dazu auserwählt ist, die Vergangenheit in Ordnung zu bringen. Und ausgerechnet der arrogante Gideon soll sie dabei begleiten! Eher notgedrungen macht sich das ungleiche Paar auf in ein Abenteuer der besonderen Art. Bald erfährt Gwendolyn das Gegensätze sich scheinbar wirklich anziehen, egal zu welcher Zeit. Und das in der Vergangenheit auch nichts mehr so ist, wie es früher mal war.


Meine Meinung:

Nach blutrünstigen, spannenden und etwas kranken Krimis habe ich immer irgendwie das Bedürfnis nach kitschigen, leicht abgedrehten und sommerlich leichten Romanen. Da kam mir Rubinrot - Liebe geht durch alle Zeiten gerade recht. Auf den ersten Blick wirkt Gwendolyns Geschichte reichlich fantasielos und abgedroschen: ein junges Mädchen findet sich völlig unvorbereitet in der Vergangenheit wieder und muss sich dort zurechtfinden. Doch Kerstin Gier gelingt es mit vielen, liebevollen Details diesen Roman richtig spannend zu machen; ich würde einiges dafür geben, mir London im 18.Jahrhundert mal anzuschauen! Einen neuen Traumberuf habe ich dank dem Roman auch gefunden: ich muss mich unbedingt auf die Suche nach einem Geheimbund begeben, der Menschen in die Vergangenheit schickt, damit ich wie Madame Rossini Mode aus den vergangenen Jahrhunderten schneidern kann. <3 Rubinrot ist also auf jeden Fall lesenswert, nichtsdestotrotz ist und bleibt es aber ein Jugendbuch und ist im Gegensatz zu Harry Potter oder Die Tribute von Panem nicht tiefgründig genug, um einen Erwachsenen wirklich zu begeistern. Außer natürlich man steht auf Reifröcke, Perücken und Zylinder...

Wertung:

*** von fünf Sternchen

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Nele Neuhaus: Schneewittchen muss sterben

gelesen von: Anna (List; Taschenbuch; 9,95 Euro)

"Menschen sind keine Schachfiguren, entgegnete Pia scharf. Doch, widersprach Terlinden. Die meisten Menschen sind glücklich und zufrieden, wenn ihnen jemand die Verantwortung für ihr mickriges Leben abnimmt und Entscheidungen trifft, zu denen sie selbst nicht fähig sind."

Inhalt:

An einem regnerischen Novembertag werden Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein vom Hofheimer K11 zu einem mysteriösen Verkehrsunfall gerufen: Eine Frau stürzte von einer Fußgängerbrücke auf ein fahrendes Auto. Ein Zeuge glaubt beobachtet zu haben, dass die Frau von der Brücke gestoßen wurde. Die Ermittlungen führen Pia und Bodenstein in das kleine Taunusdorf Altenhain, in dem das Unfallopfer Rita Cramer früher gelebt hat. Elf Jahre zuvor verschwanden dort an einem Abend im September zwei siebzehnjährige Mädchen spurlos. In einem reinen Indizienprozess wurde damals der 20-jährige Tobias Sartorius, Rita Cramers Sohn, zu zehn Jahren Haft verurteilt. Bodenstein und Pia Kirchhoff erfahren, dass Tobias nach Verbüßung seiner Haftstrafe vor kurzem in seinen Heimatort Altenhain zurückgekehrt ist. Hat der Angriff auf seine Mutter etwas mit seiner Rückkehr zu tun? Im Dorf stoßen Pia und Bodenstein auf eine Mauer des Schweigens. Als wieder ein Mädchen verschwindet, scheinen sich die Ereignisse der Vergangenheit auf unheilvolle Weise zu wiederholen. Die Ermittlungen werden zu einem Wettlauf gegen die Zeit, denn für die Dorfbewohner steht sofort fest, wer der Schuldige ist - und sie sind entschlossen, dieses Mal die Sache selbst in die Hand zu nehmen.

Meine Meinung:

Schneewittchen muss sterben ist so ein komplexer Roman, dass ich eigentlich gar nicht weiß wo ich anfangen soll. Aus welchem Grund auch immer ziehen mich in letzter Zeit Bücher, in denen es um verurteilte Verbrecher geht, die nach ihrer Haftstrafe versuchen ein neues Leben zu beginnen, geradezu an. Tobias Sartorius, der einem auf den ersten Blick nicht wie der typische Mädchenmörder vorkommt, kehrt nach zehn Jahren Gefängnis in sein Heimatkaff zurück und begegnet dort beinahe nur Abneigung. Die Altenhainer Dorfgemeinschaft ist vielschichtig, und bleibt dem Leser bis zur letzten Seite ein Rätsel, was den Roman sehr spannend macht. Trotz der vielen Handlungsstränge und Personen behält der Leser immer den Überblick, was wohl an dem Aufbau des Buches liegt.

Außerdem gelingt es Nele Neuhaus einen immer wieder in die Irre zu führen, Figuren, die anfangs wie Tobias' einzige Verbündete wirken, stellen sich am Ende als richtige Psychopathen raus und das teilweise so extrem, dass ich mich manchmal schon über die Fantasie der Autorin gewundert habe. Eigentlich will ich Nele Neuhaus nicht unbedingt im Dunkeln begegnen.

Doch Schneewittchen muss sterben ist keineswegs ein reiner Detektivroman, in dem zwei sehr sympathische Ermittler, über deren Privatleben man auch einiges erfährt, Spuren der Vergangenheit neu analysieren und versuchen Vergangenes aufzudecken. Als ein junges Mädchen in dem Dorf beginnt, sich brennend für Tobias Sartorius und die Mordfälle von 1997 zu interessieren, weckt sie damit schlafende Hunde und wird schließlich entführt, sodass dem Ermittlerteam nur wenige Tage Zeit bleibt, um all die Rätsel, die sich um Sartorius und Altenhain ranken, aufzulösen. Ein spannender Wettlauf mit der Zeit, ein Roman, den man kaum aus den Händen legen kann und eine Krimiautorin, deren anderen Bücher sofort auf meine Wunschliste wandern!

Wertung:

***** von fünf Sternchen

Montag, 10. Oktober 2011

Jean Estoril: Die große Chance

gelesen von: Steffi

"Das hört sich ja ganz gut an. Aber auch ein bisschen egoistisch, finde ich." Jenny sah ihre Freundin mit einer Mischung aus Kritik und Bewunderung an.

Inhalt:

Das neue Schuljahr beginnt für Cindy mit einer riesigen Enttäuschung: Soe gehört nicht zu den Auserwählten, die bei der Weihnachtsaufführung der Ballettschule mittanzen dürfen! Cindy versteht die Welt nicht merh. Hette sie nicht große Fortschritte gemacht, hatte die Ballettmeisterin sie nicht ausdrücklich gelobt? Doch was Cindy für eine vernichtende Niederlage hält, entpuppt sich als die große Chance...

Meine Meinung:

Immer wenn ich das Buch lese, muss ich daran denken, dass es eines von zweien ist, die ich in der Grundschule im Bücherbus ausgeleihen habe und ein paar Jahre später wieder gefunden hab. Und daraufhin habe ich ungefähr eine Woche schlecht geschlafen, weil ich dachte, jederzeit könnte ein Brief von der Bibliothek kommen und mir eine Unsumme an Nachzahlungsgebühr in Rechnung stellen. Nun ja, der Brief kam nie.

Wie auch immer, das Buch ist eine schöne Fortsetzung der Reihe. Die Schrift bleibt klein, der Schreibstil erwachsener und Cindy etwickelt sich weiter. Endlich gewinnt die kleine Cindy ein wenig Selbstbewusstsein, als sie in einem Theater eine Rolle übernehmen darf.

Viel anderes als zu den anderen Büchern gibt es auch nicht zu sagen, neben dem Selbstbewusstseinsschub spinnt sich ihre "Liebelei" weiter, allerdings weiß sie nach wie vor nicht, woran sie bei Jan ist. Aber sie ist auch, wie andere 13 jährige hin und her gerissen zwischen Verliebt sein und "Jungs sind doof", was das Buch wirklich charmant macht.

Wertung:

*** von 5 Sternchen

Jean Estoril: Ein neuer Anfang

gelesen von: Steffi

"Damit unser krankes Hascherl auch was vom Frühling mitbekommt", sagte er und grinste. Cindy wurde so rot wie ihr Pijama.

Inhalt:

Cindy hat es geschafft - sie ist Elevin an der berühmten Igor-Dominik-Ballettschule. Doch jetzt kommt eine Zeit der Prüfungen auf das junge Mädchen zu: Wird sie das harte Training durchstehen? Kann sie den Vorsprung der anderen Elevinnen aufholen? Cindy muss alle Kräfte mobilisieren, um sich zu bewähren...

Meine Meinung:

Endlich fühl ich mich nicht mehr so schlecht, weil ich die Kinderbuchreihe lese und es deshalb so aussieht, als würde ich abartig viel lesen. Denn in diesem Band ist die Schrif kleiner als in den vorherigen und auch der Schreibstil wandelt sich. Offensichtlich liegt das aber tatsächlich an der Autorin, denn der Übersetzer ändert sich nicht. Und auch ist meine Ausgabe von "Ein neuer Anfang" älter als "Dein Auftritt Ballerina", daran kann es also nicht liegen.

In diesem Band wird Cindy ein wenig erwachsener. Sie ist nun kein unbedarfte Kind mehr, sondern mehr eine Stufe vor der Pubertät. Auf einmal kommen Gefühle ins Spiel, der Leser entdeckt ihre aufbrausende "italienische" Seite und das Mädchen wird abenteuerlustiger. Sie findet sich schnell in der neuen Schule ein, allerdings gehört sie dort zunächst einmal zu den schlechtesten Tänzerinnen.

Was mich auch freut, ist, dass alte Figuren aus den ersten Bänden nie ganz verschwinden, sie bleiben der Serie erhalten. So taucht in diesem Band die Konkurrentin Daphne von "früher" wieder in Cindys Leben auf.

Auch durchläuft der Charakter "Cindy" eine Wandlung, sie bleibt nie stets stumpf die Selbe, sondern entwickelt sich weiter. Und nicht nur sie entwickelt sich, sondern auch die Nebencharaktere... Etwas, woran viel zu wenige Autoren gerade in Kinder- und Jugendbüchern denken.

Wertung:

*** von 5 Sternchen 

Sonntag, 9. Oktober 2011

Jean Estoril: Dein Auftritt, Ballerina



gelesen von: Steffi


"Um Himmels willen! Nehmen sie ihre Kaffeetasse! Sie hat es nicht gewusst!"

Inhalt:

Nie wieder tanzen? Cindy ist verzweifelt: Sie muss mit ihren Großeltern nach London umziehen und soll den Ballettunterricht für immer aufgeben. Warum nur will die Großmutter, dass ihre Enkelin alles, was mit dem Tanzen zu tun hat, vergisst? Cindy steht vor einem Rätsel. Sie schöpft neue Hoffnung, als sie die ehemalige Ballerina Adele Whiteway kennenlernt, die ihr erlaubt, in ihrem Privatstudio zu trainieren. Natürlich darf die Großmutter nichts davon erfahren. Für Cindy beginnt ein nervenaufreibendes Doppelleben...

Meine Meinung:

Eigentlich deckt sich meine Meinung doch auch sehr mit der zum ersten Band der Reihe. In "Dein Auftritt Ballerina" beginnt Cindy ein ballettfreies Leben in London - zumindest glaubt das ihre Großmutter. Tatsächlich aber trainiert Cindy zunächst an der Handtuchstange in ihrem Badezimmer und später dann im Studio von Adele Whiteway.

Dem älteren Leser kommt schneller in den Sinn, was Cindy erst spät im Buch erfährt. Allerdings ist auch dieses Buch wieder spannend gehalten und man ist am Ende, wenn Cindys "Doppelleben" endlich auffliegt, beinahe erleichtert.

Wertung:

*** von 5 Sternchen  

Suzanne Collins: Die Tribute von Panem - Flammender Zorn


gelesen von: Anna (Oetinger; festgebundenes Buch; 18,95 Euro; ausgeliehen)

"Ich heiße Katniss Everdeen. Ich bin siebzehn Jahre alt. Meine Heimat ist Distrikt 12. Ich war in den Hungerspielen. Ich bin geflohen. Das Kapitol hasst mich. Peeta wurde gefangen genommen. Man geht davon aus, dass er tot ist."

Inhalt:

Katniss wurde schwer verletzt. Die Rebellen haben sie in Distrikt 13 in Sicherheit gebracht. Aber was ist mit Peeta, der dem Kapitol in die Hände gefallen ist? Katniss ist krank vor Sorge. Denn es sieht ganz danach aus, dass die Regierung ihn gefügig machen und dann als Waffe gegen die Aufständischen einsetzen will. Doch es kommt noch schlimmer. Denn Katniss merkt: Die Rebellen versuchen, sie für ihre eigenen Ziele zu missbrauchen. Sind sie etwa alle nur Figuren in einem gemeinen Spiel? Und wird es Katniss gelingen, die zu retten, die sie liebt?   

Meine Meinung:

Leider hat mich der letzte Teil dieser Triologie ein wenig enttäuscht: während die ersten beiden Bände noch vor allem durch interessante Charaktere, ausführliche Beschreibungen und unglaubliche Spannung glänzten, wirkt es in Flammender Zorn ein wenig so, als würde die Autorin das Ganze möglichst schnell hinter sich bringen wollen. Einzelne Handlungsstränge werden schnell abgefertigt und durch enorme Zeitsprünge verkürzt und auch mit der Sprache hat sich Suzanne Collins nicht mehr ganz so viel Mühe gegeben wie in Tödliche Spiele und Gefährliche Liebe.

Nichtsdestotrotz gelingt es ihr auch hier wieder in die Geschichte von Katniss und Panem Kritik an unserer heutigen Gesellschaft einzubauen und so manches Schicksal auf schaurige Art und Weise zu erzählen. Wäre Flammender Zorn der erste Band gewesen, hätte ich die anderen beiden vielleicht nicht mehr in die Hand genommen, doch wer lässt eine Triologie gerne unvollendet? Für Fans der ersten Bände also auf jeden Fall ein Muss!

Wertung:

**** von 5 Sternchen

Jean Estoril: Cindy - Der Traum vom Tanzen


gelesen von: Steffi

"Du hast jedenfalls Glück, wenn du mal Tänzerin bist", stellte Jenny fest, als hätte sie Cindys Gedanken erraten. "'Lucinda Adamo'! Klingt echt gut, aber alle werden glauben, dass du dir den Namen ausgedacht hast"

Inhalt:

Schon als kleines Mädchen ist die Waise Lucinda Adamo fasziniert vom Tanzen. Cindys Großmutter hält von dieeser Leidenschafz allerdings herzlich wenig und versucht immer wieder, die Interessen ihrer Enkelin in eine andere Richtung zu lenken. Aber Cindy setzt alles daran, sich ihren sehnlichsten Wunsch zu erfüllen: Sie will Ballettunterricht nehmen - zusammen mit ihrer besten Freundin Jenny. Als sie sich bereits am Ziel glaubt, kommt es doch noch ganz anders. War Cindys Traum vom Tanzen nur Illusion?

Meine Meinung:

Ich habe mir vor einer Weile den ersten und den fünften Band der Jugendbuchreihe endlich gekauft, man glaubt gar nicht, wie teuer Kinderbücher werden, sobald es sie nicht mehr im Buchladen zu kaufen gibt. Nachdem ich die Reihe nun aber (fast) vollständig habe, muss ich sie natürlich noch einmal komplett lesen - die nächsten 10 Bücher umfassen also weniger Seiten, aber na ja, was man anfängt, muss man auch beenden.

Diesen ersten Band kannte ich noch gar nicht. Da ich die Reihe bisher immer ab dem zweiten gelesen habe, hat sich nun viel für mich erklärt. Es ist ein schöner Einstieg, der erste Band behandelt oberflächlich viele Kinderjahre von Cindy, die stets von ihrem Traum, Tänzerin zu werden beherrscht wird. Doch ihre Großmutter versucht sie immer auf andere Gedanken zu bringen, was Cindy nicht versteht. Und dich entwickelt sich der kleine Charakter zu einer liebenswerten Person und auch, wenn ich jetzt mehr als doppelt so alt wie die Hauptfigur bin, kann ich mich in ihre Situation hineinversetzen.

Das Buch ist sehr schön geschrieben, es ist natürlich sehr seicht, da es eigentlich für Kinder und Jugendliche gedacht ist. Allerdings geht durch das "erleben" vieler Jahre auf so wenig Seiten einiges verloren.

Wertung:

*** von 5 Sternchen  

Samstag, 8. Oktober 2011

Simone Elkeles: Du oder das ganze Leben

gelesen von: Steffi

"Wir sind Protagonisten auf der Bühne unseres eigenen Lebens und geben vor, das zu sein, was die Menschen in uns sehen sollen."

Inhalt:

Jeden anderen  hätte Brittany lieber als Chemiepartner gehabt als Alex Fuentes, den zugegebenermaßen attraktiven Leader einer Gang. Und auch Alex weiß: Eine explosivere Mischung als ihn und die reiche "Miss Perfecta" kann es kaum geben. Dennoch wettet er mit seinen Freunden: Binnen 14 Tagen wird es ihm gelingen, die schöne Brittany zu verführen. Doch keiner der beiden hat damit gerechnet, dass aus ihrem gefährlichen Spiel alsbal gefährlicher Ernst wird, denn Brittany und Alex verlieben sich mit Haut und Haaren ineinander. Das aber kann die Gnag, der Alex angehört, nicht zulassen...

Meine Meinung:

Es ist immer wieder schön, wenn man ein Buch auf Empfehlungen kauft und dann hier den Klappentext zum ersten Mal bewusst wahrnimmt. Der Klappentext ist Blödsinn. Es gibt drei Inhalte darauf, die der Wahrheit entsprechen:

1) Brittany hätte jeden anderen lieber als Chemiepartner gehabt.
2) Alex wettet mit seinen Freunden, Brittany ins Bett zu bekommen
3) Brittany und Alex verlieben sich ineinander.

Das ist auch schon alles. Alex ist in einer Gang, allerdings ganz sicher nicht der Leader. Und in der Gang hat auch keiner ein Problem mit der Beziehung zu Brittany. Allerdings ist das Gang-Dasein natürlich trotz allem eine Belastung für die Beziehung.

Das Buch ist immer abwechselnd aus Brittanys und Alex Perspektive geschrieben, etwas, das ich sehr mag. Zeitweise fand ich das Buch etwas zäh, aber immer, wenn ich mich ein wenig eingelesen hatte, konnte ich es auch nicht mehr auf die Seite legen. Man möchte wissen, wie es endet.

Ob es ein Happy End ist, und ob ein Happy End überhaupt möglich ist. Oder auch nicht. Manchmal möchte man als Leser den Figuren die Augen öffnen, ein anderes mal möchte man vor dem, was die Figuren erleben die Augen verschließen. Es gibt auch einige Nebenfiguren, die man sehr lieb gewinnt, das ist ebenfalls etwas, was ein Buch für mich zu einem guten Buch macht. Nicht nur die Hauptfiguren haben einen Charakter, sondern auch die Nebenfiguren sind facettenreicht.

Das Buch ist wahnsinnig kitschig und hat natürlich auch etwas klischeehaftes (Gangmitglied aus dem Armenviertel und das augenscheinlich perfekte Mädchen aus dem Villeviertel verlieben sich ineinander) , aber trotzdem ist die Geschichte toll zu lesen. Ich mochte das Buch.

Wertung: 

**** von 5 Sternchen 

Freitag, 7. Oktober 2011

Kerstin Gier: Gegensätze ziehen sich aus

gelesen von: Steffi

"Das Haus sauber zu machen, während Kinder darin spielen, ist wie Schnee zu schaufeln, während es schneit."

Inhalt: 

Mit der Boutique Pumps und Pomps kann sich DIE MÜTTER MAFIA, die kreative Gegenbewegung zu alles Super-Muttis, bald alle Träume selbst erfüllen. Hier gibt es nicht nur traumhafte Stilettos, wunderschöne Stiefel und köstlichen Cappuccino, sondern auch die besten Tipps ind Herzensangelegenheiten. Und die kann Constanze, genannt DIE PATIN, selber gut gebrauchen. Denn die Zukunftspläne ihrer ganz großen Liebe Anton passen leider so gar nicht zu ihren eigenen...

Meine Meinung: 

Es ist der dritte Band einer Serie, musste ich irgendwann feststellen. Doch obwohl ich Quereinsteiger bin, ist es mir beim Lesen nie schwer gefallen, mitzukommen. Eigentlich ist es mir gar nicht aufgefallen, dass mir die ersten zwei Bände fehlen.

Der Schreibstil der Autorin ist wie immer herrlich ironisch, das Buch lebt von Momentaufnahmen und komischen Situationen. Sei es nun die kleine Emily, die versucht Constanze "wegzumachen", oder ein Fettnäpfchen, in das Constanze tritt.

Das Buch ist auf keinen Fall anspruchsvoll, aber das lesen macht großen Spaß. Es ist das perfekte Buch, wenn man sich einfach nur entspannen will, ohne, groß über irgendetwas nachzudenken. Aber es ist auch nicht so anspruchslos, das es langweilig wäre.

Wertung: 

**** von 5 Sternchen

Jenny Downham: Ich gegen dich

gelesen von: Steffi


"Jetzt wird die Situation offensichtlich ziemlich heikel für mich", sagte er, "deshalb sollten wir hier lieber aufhören." Er stand auf, die Hände in den Taschen, ein Umriss zwischen ihr und dem Haus. "Ich möchte keine Informationen von dir erhalten, die die Position deines Bruders gefährden könnten:"

Inhalt:

Als Mickey erfährt, dass Tom, Sohn reicher Eltern, seine fünfzehnjährige Schwester Kathryn vergewaltigt haben soll, will er sich rächen. Da kommt ihm der Flirt mit Toms Schwester Ellie mehr als gelegen. Als Liebe daraus wird, muss er sich entscheiden, auf wessen Seite er steht: Hält er zu Kathryn, dem Opfer, zu seiner Mutter, einer Alkoholikerin und seiner kleinen Schwester Holly, oder gibt er der Liebe eine Chance? Und auch Elli stürzt die Beziehung zu Mickey in einen Gewissenskonflikt: Soll sie ihren Bruder weiter schützen oder auspacken? Und was wird dann aus ihrer Familie? Ein spannender Roman über die Liebe, die Lust am Leben und die Entdeckung des eigenen Muts, den man nicht mehr aus der Hand legt, bis zur allerletzten Zeile.

Meine Meinung: 

Ich bin mir nicht ganz sicher, warum auf dem Cover ein Butterbrot zu sehen ist, aber nun ja. Man steckt ja nicht dahinter, was sich der Verlag ausdenkt.
Das Buch greift das schwierige Thema "Vergewaltigung" auf. Doch nicht nur die Tat selbst steht im Mittelpunkt, sondern auch, wie sich diese vermutlich begangene Tat auf die Familien auswirkt.

Mickey ist der Burder des "Opfers". Er versucht mit allen Mitteln irgendwie seine Familie zum funktionieren zu bringen, egal, was das für ihn selbst heißt. Um seiner Schwester zu helfen, verspricht er, den Täter ordentlich aufzumischen. Und irgendwie passiert dann alles ganz anders, als er es geplant hat.

Das Buch hat mich auf jeden Fall gefesselt. Es ist nicht einfach es aus der Hand zu legen, einmal wäre ich fast im Zug sitzen geblieben.
Die Geschichte ist nicht einseitig erzählt. Teilweise sind die Andeutungen so spannend, das man vor Blättern möchte, um zu erfahren, wie alles ausgeht. Und was wirklich passiert ist.

Alles in allem kann man wie immer schlecht viel dazu schreiben, ohne zu viel vom Inhalt zu verraten, aber es ist ein sehr, sehr schönes Buch. Auch, wenn man das Ende fast als offenes Ende bezeichnen kann - und ich mag keine offenen Enden. Ich hab es eigentlich lieber, wenn ein Buch seine Geschichte zu Ende erzählt.


Wertung:

**** von 5 Sternchen

Antonia Michaelis: Der Märchenerzähler

gelesen von: Steffi

" Die blauen Stickgarn-Augen waren abgewetzt, als hätten sie schon zuviel gesehen. Sie blickten müde und ein wenig ängstlich."

"Am Ende springe ich über so viele Schatten, dass ich keinen mehr habe, und was ist ein Mensch ohne Schatten?"

Inhalt: 

Seine Lippen waren kalt wie Schnee, aber jenseits seiner Lippen lag die Wärme von samtenem rotem Stoff, Stoff auf dem nächtlichen Deck eines Schiffes. Sie spürte seine Zunge und dachte an den Wolf. Und wenn es wahr ist, dachte sie, wenn das Märchen wahr ist? Ein Genickschuss und ein tödlicher Biss in den Nacken. Alles stimmt. Und wenn ich einen Mörder küsse?

Meine Meinung:

Es ist so schwierig, dieses Buch zu beurteilen. Zu allererst einmal etwas, was mich besonders beschäftigt. Das Buch ist ein Jugendbuch, also ab 14 freigegeben. Allerdings kommen in dem Buch viele Themen vor, mit denen sich ein 14 - jähriges Kind meiner Meinung nach noch nicht beschäftigen muss. Das Buch ist harte Kost und trotzdem liest es sich leicht, wie auf Wolken.
Die Geschichte ist fesselnd, man muss bis zur letzten Seite lesen, so schnell wie möglich. Aber teilweise ist die Geschichte auch an manchen Stellen zu sparsam beschrieben. Irgendwie kann ich das der Autorin aber nicht übel nehmen, da der restliche Teil des Buches - zumindest mich - völlig verzaubert hat.
Der Schreibstil ist wirklich, wunder, wunderschön.

Obwohl die Geschichte sehr eng erzählt ist und unfassbar viel auf den wenigen (ca. 450) Seiten passiert, liest es sich nie gehetzt. Auch zum spekulieren, wer im Märchen welche Rolle in der Realität inne hat, bietet sich genug Platz.

Das Ende ist kein Happy End und irgendwie doch, manchmal denke ich über das Buch nach und finde viele Sachen darin fraglich. Besonders fraglich finde ich, wie schon oben erwähnt, die Freigabe als Jugendbuch. Ich denke bei einigen Jugendlichen könnten gewisse "Nachrichten", die das Buch indirekt verbreitet, völlig falsch aufgefasst werden. Dennoch würde ich das Buch jedem ab 16 sofort empfehlen!

Unbedingt lesen! :)

P.S.: Heute gibts oben mal zwei Zitate, weil ich mich einfach nicht entscheiden konnte!

Wertung:

***** von 5 Sternchen

Freitag, 30. September 2011

Aldous Huxley: Schöne neue Welt

gelesen von: Steffi

"Ein grauer gedrungener Bau, nur vierunddreißig Stockwerke hoch."

Inhalt:

Die schöne neue Welt, die Huxley hier beschreibt, ist die Welt einer konsequent verwirklichten Wohlstandsgesellschaft »im Jahre 632 nach Ford«, einer Wohlstandsgesellschaft, in der alle Menschen am Luxus teilhaben, in der Unruhe, Elend und Krankheit überwunden, in der aber auch Freiheit, Religion, Kunst und Humanität auf der Strecke geblieben sind. Eine totale Herrschaft garantiert ein genormtes Glück. In dieser vollkommen »formierten« Gesellschaft erscheint jede Art von Individualismus als »asozial«, wird als »Wilder« betrachtet, wer - wie einer der rebellischen Außenseiter dieses Romans - für sich fordert: »Ich brauche keine Bequemlichkeit. Ich will Gott, ich will Poesie, ich will wirkliche Gefahren und Freiheit und Tugend. Ich will Sünde!«

Meine Meinung:

Ich finde den Roman wahnsinnig beeindruckend. Wie visionär Huxley die neue Welt beschreibt ist einfach faszinierend. Allerdings finde ich das Buch teilweise sehr langatmig zu lesen, es liest sich ein wenig, wie eine zu lange Kurzgeschichte. Es ist eine Momentaufnahme, die aber nicht nur diesen einen Moment wiederspiegelt, das macht das ganze etwas schwieriger.

Trotzdem ist es spannend. Es ist spannend zu beobachten, wie der "Wilde" in dieser neuen Welt zurecht kommt, oder eben auch nicht. Identifizieren konnte ich mich allerdings mit keiner der Figuren, das ganze Buch hat sich ein wenig wie ein Wissenschaftlicher Berich gelesen. Allerdings nicht ganz so trocken.
Viel mehr lässt sich hierzu nicht schreiben, ohne, dass ich den genauen Inhalt preisgeben würde.

Das Buch hat mir gefallen, es ist einfach ein Buch, das man gelesen haben sollte. Allerdings hat es mich auch nicht gefesselt.

Wertung: 

***,5 von 5 Sternchen

Freitag, 16. September 2011

Suzanne Collins: Die Tribute von Panem - Gefährliche Liebe

gelesen von: Anna (Oetinger; festgebundenes Buch; 17,95 Euro; ausgeliehen)

"Ginge es nach mir, würde ich versuchen, die Hungerspiele aus meiner Erinnerung zu streichen. Nie mehr davon sprechen. So tun, als wären sie nur ein schlimmer Traum gewesen."

Inhalt:

Trotz ihrer glücklichen Rückkehr in ihre Heimat ist für Katniss und Peeta nichts mehr, wie es einmal war. Denn seitdem sie lieber zusammen in den Tod gegangen wären, als sich dem Willen des Kapitols zu beugen, haben sich die beiden den Zorn der Regierung zugezogen. Nicht nur sie selbst, sondern auch ihre Familien schweben in großer Gefahr, dadurch dass Katniss dem Kapitol in aller Öffentlichkeit die Stirn geboten hat. Für viele in Panem ist sie dafür allerdings auch zu einer Heldin geworden, die für den Widerstand steht, und in einzelnen Distrikten kommt es bereits zu Aufständen. Doch Katniss' Sorge gilt vor allem denen, die sie liebt. Und dazu zählt für sie ganz sicher auch Gale. Doch als das Kapitol sie und Peeta tatsächlich wieder in die Arena schickt, gibt es für Katniss nur ein Ziel: Peetas Leben zu retten. Auch wenn es ihr eigenes kosten sollte...

Meine Meinung:

Der zweite Band der Triologie knüpft beinahe nahtlos an das Ende des ersten Teiles an: Katniss und Peeta, deren Leben sich mit dem Sieg der Hungerspiele stark verändert hat, brechen gemeinsam zu einer Tour durch das ganze Land auf, um sich den Bewohnern der einzelnen Distrikte zu präsentieren. Dabei hat Katniss allerdings immer den Präsidenten im Rücken, der angesichts einiger Aufstände nach den Hungerspielen, damit droht sie und ihre Familie zu bestrafen. Katniss ist ganz ungewollt zu einem Sinnbild der Revolution geworden und beschließt irgendwann vor der Verantwortung, die diese Rolle mit sich bringt, nicht zu fliehen.

Niemals hätte ich gedacht, dass das Konzept der Hungerspiele aus Tödliche Spiele noch grausamer werden könnte, doch Katniss und Peeta landen gemeinsam mit anderen Siegern aus vergangenen Jahren erneut in der Arena. Allerdings unterscheiden die 75. Hungerspiele sich stark von denen im Jahr zuvor: Katniss kämpft nun nicht mehr alleine um ihr Leben, sondern schließt sich mit Peeta und Tributen aus anderen Distrikten zusammen. Dadurch wird die Geschichte vielschichtiger, da man auch etwas über die anderen Kämpfer und ihre Vergangenheit erfährt. Auch einige Charaktere, die bereits im ersten Band vorkommen, lernt man besser kennen; so stellt sich Katniss' Mentor Haymitch als gar nicht so harmlos heraus, wie er in Tödliche Spiele wirkt.  Einige Figuren sind mir wirklich sehr ans Herz gewachsen und ich bin gespannt, wie es ihnen im dritten Band ergeht.

Die sich immer weiter entwickelnde Dreiecksbeziehung zwischen Katniss, Peeta und Katniss' Jugendfreund Gale darf natürlich auch nicht außer Acht gelassen werden. Genau wie beim ersten Band musste ich einige Male über Katniss' Gedanken schmunzeln, denn so richtig entscheiden, was beziehungsweise wen sie eigentlich will, kann sie sich nicht. Das Ende von Gefährliche Liebe trifft den Leser wirklich überraschend und hält für den dritten Band alle Optionen offen.

Wertung:

***** von fünf Sternchen

Dienstag, 13. September 2011

Antje Babendererde: Der Gesang der Orcas

gelesen von: Steffi

"Ich stand da, mit Füßen schwer wie Blei, und lauschte auf das, was Javid mir auf dem
nassglänzenden Asphalt der Hauptstraße von Neah Bay erzählte. Den Regen spürte ich nicht
mehr, obwohl er kaum nachgelassen hatte."

Inhalt:

Gemeinsam mit ihrem Vater, einem Fotographen macht Sophie eine weite und ungewöhnliche Reise in die nordamerikanische Wildnis. Es ist eine Entdeckungsreise in die Welt und die uralten Traditionen der Makah-Indianer.
Die Makahs, die früher Walfang betrieben haben, lassen Sophie und ihren Vater schon kurz nach ihrer Ankunft an einer Walbeobachtungsfahrt teinehmen. Die wilde Küstenlandschaft und die majestätischen Orcas beeindrucken Sophie tief - ebenso wie die Begegnung mit dem Makah-Jungen Javid.
Als die beiden ein zweites Mal allein auf das Meer hinausfahren, um die Orcas zu besuchen, scheint es, als wäre ein unsichtbares Band zwischen ihnen entstanden. Aber ihre Freundschaft muss schwierige Spannungen überstehen.

Meine Meinung: 

Ich mag eine hoffnungslose Romantikerin sein, aber auch dieses Buch von Babendererde liest sich ausgesprochen schön. Und auch, wenn man denkt, dass sich das Buch in den Grundzügen Libellensommer ähnelt (weibliche, weiße Protagonistin, Indianerjunge, Liebe) ist die Geschichte doch ganz anders.

Auch schätze ich sehr an dem Buch, dass man viel über diesen Teil Nordamerikas und den Indianerstamm der Makah erfährt. Man nimmt durch das Lesen regelrecht an ihrem Leben teil und doch ist und bleibt Sophie die Hauptfigur.

Es ist ein wunderschönes Buch für zwischendurch, Babendererdes Schreibstil lädt zum träumen ein und führt einen fort vom Alltag!

Wertung: 

**** von 5 Sternchen

Isabel Abedi: Whisper

gelesen von: Steffi

"Ich möchte dich küssen, sieht man das?"

Inhalt: 

Whisper - so tauft Noa das 500 Jahre alte staubige Haus auf dem land, in dem sie mit ihrer Mutter ihre Ferien verbringen soll. Etwas Unheimliches und Wartendes geht von dem alten Gebäude aus, aber außer Noa scheint das niemand zu spüren.
Und dann überschlagen sich die Ereignisse: zunächst ist da David, der Junge aus dem Dorf mit den grünen Augen, der Noas Puls zum Flattern bringt. Und dann ist da das Spiel - das Spiel, das alles ändert. Animiert von ihrer Umgebung, machen David und Noa eine Geister-Seance. Nur so, ein bisschen Gläserrücken - aber dann scheint wirklich ein Geist zu ihnen zu sprechen. Es ist der Geist eines verstorbenen Mädchens namens Eliza, das behauptet, vor genau 30 Jahren auf dem Dachboden des Hauses ermordet worden zu sein. Noa und David sind entsetzt: Hatten sie beide eine Sinnestäuschung, oder hütet das Haus wirklich ein Verbrechen? Und was verbirgt sich hinter Elizas rätselhatem und gelibtem "Juwel"? Alle Spuren führen David und Noa zu einem Ort: Auf Whispers fest verriegelten Dachboden.


Meine Meinung: 

Hätte ich den Klappentext gelesen, ich weiß nicht, ob ich das Buch in die Hand genommen hätte. Aber auf Empfehlungen höre ich ja immer. ;)

Und wie es sich gelohnnt hat! Das Buch ist so spannend, dass man es nicht mal zum Zähne putzen aus der Hand legen kann. Der Schreibstil ist ein Traum und auch das Gläserrücken und die Geister-Seance werden dadurch greifbarer und wirken nicht unrealistisch und völlig unsinnig. Auch, wenn beim lesen deutlich wird, dass das Buch nicht für die Ü18-jährigen geschrieben wurde, wird es diese begeistern.

Das Lesen macht sehr großen Spaß und allein durch Elizas Tagebucheinträge wird der Leser "gezwungen" mitzurätseln, da man den ein oder anderen Hinweis durchaus vor den Hauptfiguren erhält. Und trotzdem ist de Wendung völlig überraschend.

Das einzige, was mir nicht gefallen hat, war die übergewichtige Katze, aber vermutlich nur, weil das die Tierschützerin in mir weckt. 
Trotzdem, das Buch sollte man lesen!

Wertung: 

*****  von fünf Sternchen

Samstag, 10. September 2011

Jonathan Stroud: Bartimäus - Der Ring des Salomo

gelesen von: Steffi

"Ganz gleich wie oft man schon wandelnden Toten begegnet ist, man vergisst jedes Mal, wie bescheuert sie aussehen, wenn sie sich tatsächlich in Bewegung setzten."

Inhalt: 

"Niederster der Niederen", sagte Salomo gefährlich leise, "welcher meiner Diener bist du?"
"Oh Herr, der du ewig leben mögest, ich bin Bartimäus."
Steinernes Schweigen.
"Ich hatte noch nicht das Vergnügen", fuhr ich hastig fort, "aber ein freundschaftliches Gespräch wäre für uns beide von Vorteil. Darf ich mich vorstellen? Ich bin ein Geist von beträchtlicher Weisheit und Ernsthaftigkeit, der einst mit Gilgamesch sprach und..."
Salomo hob den Finger, und weil es der Ringfinger war, schluckte ich den Rest des Satzes herunter und bereute die erste Hälfte. Lieber erst mal die Klappe halten. Und sich auf das Schlimmste gefasst machen.

Meine Meinung: 

Ich liebe Bartimäus Humor. Er ist sarkastisch, er ist, nun, nennen wir es positiv selbstbewusst und seine Kommentare lesen sich in Fußnoten immer noch am schönsten.
Was soll man zum Buch groß sagen?

Mich stören weder die Sichtwechsel, wobei nur Bartimäus Sicht aus der Ich-Perspektive beschrieben wird, noch stört mich die Schwankung zwischen sehr umgangssprachlichem und hochtrabendem Gesprochenen.
Leider dauert es in diesem Buch ein wenig, bis die Handlung in Schwung kommt, dafür wird das dann sofort wieder wett gemacht.

Alles in allem trifft man in dem Buch noch auf Faquarl, den Bekannten, der auch in der Trilogie immer wieder sein unwesen treibt. Obwohl es lange her ist, dass ich die Bartimäus Reihe gelesen habe und den Inhalt der Bücher nur noch sehr grob im Kopf habe, habe ich den Faquarl sofort wiedererkannt - was mich beim lesen gefreut hat. Auch Bartimäus unverwechselbare Art ist wie eh und je - und nach diesem Band weiß man auch, wann und was Bartimäus mit Salomo gesprochen hat. Ein Buch, dass ich sehr mochte und sehr lesenswert ist!

Wertung: 

**** von 5 Sternchen