gelesen von: Steffi
"Ganz gleich wie oft man schon wandelnden Toten begegnet ist, man vergisst jedes Mal, wie bescheuert sie aussehen, wenn sie sich tatsächlich in Bewegung setzten."
Inhalt:
"Niederster der Niederen", sagte Salomo gefährlich leise, "welcher meiner Diener bist du?"
"Oh Herr, der du ewig leben mögest, ich bin Bartimäus."
Steinernes Schweigen.
"Ich hatte noch nicht das Vergnügen", fuhr ich hastig fort, "aber ein freundschaftliches Gespräch wäre für uns beide von Vorteil. Darf ich mich vorstellen? Ich bin ein Geist von beträchtlicher Weisheit und Ernsthaftigkeit, der einst mit Gilgamesch sprach und..."
Salomo hob den Finger, und weil es der Ringfinger war, schluckte ich den Rest des Satzes herunter und bereute die erste Hälfte. Lieber erst mal die Klappe halten. Und sich auf das Schlimmste gefasst machen.
Meine Meinung:
Ich liebe Bartimäus Humor. Er ist sarkastisch, er ist, nun, nennen wir es positiv selbstbewusst und seine Kommentare lesen sich in Fußnoten immer noch am schönsten.
Was soll man zum Buch groß sagen?
Mich stören weder die Sichtwechsel, wobei nur Bartimäus Sicht aus der Ich-Perspektive beschrieben wird, noch stört mich die Schwankung zwischen sehr umgangssprachlichem und hochtrabendem Gesprochenen.
Leider dauert es in diesem Buch ein wenig, bis die Handlung in Schwung kommt, dafür wird das dann sofort wieder wett gemacht.
Alles in allem trifft man in dem Buch noch auf Faquarl, den Bekannten, der auch in der Trilogie immer wieder sein unwesen treibt. Obwohl es lange her ist, dass ich die Bartimäus Reihe gelesen habe und den Inhalt der Bücher nur noch sehr grob im Kopf habe, habe ich den Faquarl sofort wiedererkannt - was mich beim lesen gefreut hat. Auch Bartimäus unverwechselbare Art ist wie eh und je - und nach diesem Band weiß man auch, wann und was Bartimäus mit Salomo gesprochen hat. Ein Buch, dass ich sehr mochte und sehr lesenswert ist!
Wertung:
**** von 5 Sternchen