gelesen von: Steffi
"Ein Klappmesser, ein wunderschönes, handliches Messer mit brauner Griffschale. In einer Schachtel lag es. Ganz genau kann er sich erinnern."
Inhalt:
Die Bewohner eines einsam gelegenen Hofes werden erschlagen aufgefunden. Eigenbrödler sollen sie gewesen sein, bauernschlau und geizig. Nun wurde die ganze Familie in einer Nacht ausgelöscht, mit der Spitzhacke geradezu niedergemetzelt. Der Leser wird Zeuge eines Verbrechens, das auf einem authentischen Fall beruht, und begleitet jeden Schritt des Mörders, ohne dessen Identität zu kennen. Die einzelnen Dorfbewohner berichten, jeder hat eine eigene Version des Geschehenen. Die Spannung steigt, weil man jeden Schritt des Täters mitverfolgt, ohne aber zu wissen, wer er ist...
Meinung:
In einem kleinen bayrischen Dorf geschieht ein grausamer Mord. Die Geschichte wird in Interwies mit Dorfbewohnern erzählt, unterbrochen von Berichten des Mörders, eines Augenzeugens und Fürbitten, also Gebetsversen. Erst am Ende auf den letzten Seiten erfährt man genau, was geschehen ist.
Das Buch liest sich schnell und gut, allerdings glaube ich, dass jemand, der nicht aus Bayern kommt Probleme mit dem ein oder anderen Wort haben könnte. Die Augenzeugenberichte sind teiweise mit Worten beschrieben, die man, wenn man nicht aus Bayern kommt normalerweise einfach nicht kennt. Auch das Dorfgeschehen ist für Menschen aus der Großstadt vielleicht nicht völlig nachvollziehbar, obwohl das Geschehen in Tannöd sehr detailreich dargestellt ist. Die Krämerin, in deren Kramerladen das ganze Dorf ein- und ausgeht weiß alles über jeden.
Jedes gerücht, jedes Stellengesuch und jeder Heiratswillige findet bei ihr Rat und Vermittlung. Auch das Wegsehen, was in solchen Dörfern desöfteren stattfindet und die doch sehr starke Gemeinschaft in der zwar jeder gehört hat, aber keiner weiß, kommt sehr deutlich rüber.
Ein seichtes und schnelles lesevergnügen, dass an einem düsteren Wintertag in abgeschiedener Gegend vermutlich mehr Spannung aufbaut, als im Alltag.
Es bekommt keine klare Leseempfehlung, es ist eher ein „kann man mal lesen“ Buch.
Wertung:
** von 5 Sternchen