Montag, 26. März 2012

Noah Gordon: Der Rabbi

gelesen von: Anna (Heyne; Taschenbuch; 9,99 Euro)

"Wäre der Küchenlärm unten nicht vorübergehend verstummt - Michael hätte nicht gemerkt, dass er laut gesprochen hatte. Mrs. Moscowitz hätte wohl nicht verstanden, das ein Mann an der Schwelle der reiferen Jahre Trost finden könne im Gespräch mit einem, der seit nahezu dreißig Jahren tot ist."

Inhalt:

Michael, Sohn einer reichen, jüdischen Familie im Amerika der Zwanzigerjahre, ist dazu ausersehen, Karriere zu machen. Sein Leben erfährt eine entscheidende Wendung, als er einen Rabbi kennenlernt: Er beschließt, Prediger zu werden. Die Begegnung mit der Christin Leslie stellt sein Leben ein weiteres Mal auf den Kopf. Um ihrer wachsenden Liebe eine Chance zu geben, konvertiert Leslie zum Judentum. Die Liebenden nehmen den Kampf mit einer Gesellschaft auf, die sie ablehnt, denn nicht nur Leslies Eltern sind strikt gegen die Verbindung ihrer Tochter mit Michael.

Meine Meinung:

Leider kann Noah Gordons Der Rabbi nicht wirklich mit den anderen Romanen, die ich bisher von ihm gelesen habe, mithalten. Während Der Diamant des Salomon oder Der Medicus vom ersten Kapitel an, so spannend sind, dass man kaum aufhören kann zu lesen, zieht sich die Handlung in diesem Buch streckenweise wie Kaugummi. Zwar erfährt man einiges über das Judentum und über den Alltag eines Rabbis und seiner Familie, doch sucht man eigentlich vergeblich nach einer Handlung, die sich wie ein roter Faden durch das Buch schlängelt. Leider konnte ich mich auch mit den Charakteren kein bisschen identifizieren und dass ich das Buch fertig gelesen habe, liegt einzig und allein an Gordons flüssigem und angenehm zu lesenden Schreibstil. Wer sich für das Judentum, seine Traditionen, seine Bräuche und seine Probleme interessiert, kann auch zu einem Lexikon greifen, dort erfährt er vermutlich genauso viel, wie in diesem Buch.

Wertung:

** von fünf Sternchen