Dienstag, 27. März 2012

Kathryn Stockett: The Help (Gute Geister)

gelesen von: Anna (Penguin Books; Taschenbuch; 4,29 Euro)

"Maybe I ain't too old to start over, I think and I laugh and cry at the same time at this. Cause just last night I thought I was finished with everything new."

Inhalt:

Jackson, Mississippi, 1962: Die junge Skeeter ist frustriert. Nach dem Studium verbringt sie die Tage auf der elterlichen Baumwollfarm, als einzige ihrer Freundinnen ohne einen Ring am Finger. Sehr zum Missfallen der Mutter. Doch der Mann, mit dem ihre Freundinnen sie verkuppeln wollen, ist ein hochnäsiger Snob. Und dann ist auch noch ihr schwarzes Kindermädchen, bei dem sie stets Trost fand, spurlos verschwunden. Skeeter wünscht sich nur eins: Sie will weg aus dem engen Jackson und als Journalistin in New York leben. Und um diesem Ziel näher zu kommen, verbündet sie sich mit zwei Dienstmädchen, die ebenso unzufrieden sind wie sie: Aibileen zieht inzwischen das siebzehnte weiße Kind auf. Doch nach dem Unfalltod ihres einzigen Sohnes ist etwas in ihr zerbrochen. Und Minny ist auf der Suche nach einer neuen Stelle. Sie ist bekannt für ihre Kochkünste, aber sie ist auch gefürchtet: Denn Minny trägt das Herz auf der Zunge. Und gemeinsam beschließen die drei außergewöhnlichen Frauen, gegen die Konventionen ihrer Zeit zu verstoßen und etwas zu wagen. Denn sie alle haben das Gefühl zu ersticken und wollen etwas verändern – in ihrer Stadt und in ihrem eigenen Leben.

Meine Meinung:

The Help ist jetzt schon ein weiteres Lesehighlight 2012. Kathryn Stocketts Roman ist nicht nur eine kritische Auseinandersetzung mit den Lebensumständen von Afroamerikanern vor dem Civil Rights Movement, sondern ganz generell eine Geschichte über Frauen im konservativen Amerika der 60er Jahre. Während die Hauptfigur Skeeter "nur" mit den Konventionen zu kämpfen hat, die ihre Mutter ihr aufzwingen will, müssen Aibileen und Milly mit Demütigung und Ausgrenzung leben. Als Leser ist man zutiefst schockiert, wenn im Garten einer amerikanischen Familie ein gesondertes Klohäuschen für ein dunkelhäutiges Kindermädchen gebaut wird und man bricht im nächsten Kapitel wiederum vor Lachen in Tränen aus, wenn Minny ihr loses Mundwerk nicht im Zaun halten kann.

Alle drei Frauen sind unglaublich liebenswerte Buchfiguren, in die man sich hineinfühlen und verlieben kann, die einem noch lange Zeit im Gedächtnis bleiben und die gemeinsam ein Stück amerikanischer Geschichte darstellen, die sich kaum besser vermitteln lässt, als mit diesem Roman. Schade, dass ich gerade mein Lehramtstudium an den Nagel hänge, denn The Help wäre eine wunderbare Schullektüre.

Wertung:

***** von fünf Sternchen