gelesen von: Anna (Piper; Taschenbuch; 9,99 Euro; ausgeliehen)
"Also bin ich los, habe mich jeden Abend in den Schlaf geweint und meine Bucht, meine Robben, meine Wale und meine Delfine vermisst. Bis ich es nicht mehr ausgehalten habe."
Inhalt:
Die Journalistin Katharina soll für ihre Zeitschrift eine Reportage über Neuseeland schreiben. Sie ist begeistert: Endlich kann sie ihre Freundin Sina wieder treffen, die mit ihrer Familie glücklich in Christchurch lebt. Doch kurz nach Katharinas Ankunft überschlagen sich die Ereignisse: ein Erdbeben verwüstet die Stadt und Sinas kleine Tochter erkrankt schwer. Auf der Suche nach Hilfe begegnet Katharina einem jungen Mann, der sie auf Anhieb fasziniert - und der ein mysteriöses altes Lied singt, das Katharina nicht mehr aus dem Kopf geht. Während ihrer Reise taucht sie tief ein in die Geschichte der Pazifikinsel und kommt einem uralten Geheimnis auf den Grund, das bis heute über Liebe und Hass, über das Schicksal vieler Menschen bestimmt...
Meine Meinung:
Zwar ist Emma Temples zweiter Roman nett zu lesen, doch wird er den Ansprüchen, die ihm alleine das Cover und die Beschreibung stellen, nicht gerecht. Das tiefe Eintauchen in die faszinierende Geschichte Neuseeland bleibt leider eher ein Kratzen an der Oberfläche und ich habe nicht viel Neues über die Maori, ihre Kultur und ihre Lebensweise erfahren. Leider fehlt es auch ein bisschen an atemberaubenden Landschaftsbeschreibungen, sodass die Handlung genausogut auch in Montana und mit einem Indianer in der männlichen Hauptrolle spielen könnte.
Katharinas Erlebnisse in Neuseeland, ihre neue Bekanntschaft und das Aufdecken eines bedeutsamen und interessanten Geheimnisses sind zwar kitschig, aber dennoch nett zu lesen und teilweise auch spannend. Leider habe ich zu keinem der Charaktere eine besondere Beziehung aufgebaut, am Besten haben mir die Stellen gefallen, an denen man ein paar Sachen über die beiden Hauptfiguren aus Emma Temples erstem Roman erfahren hat. Der Gesang der Maori ist ein typisches Urlaubsbuch, das ich allerdings wahrscheinlich nie wieder in die Hand nehmen werde. Schade, dass dieser Roman nicht an den Vorgänger, Der Tanz des Maori, herankommt.
Wertung:
** von fünf Sternchen