Montag, 24. Oktober 2011

Nele Neuhaus: Schneewittchen muss sterben



gelesen von: Steffi

"Ich will nicht sterben", schluchzte sie und lehnte erschöpft ihren Kopf an die Wand. "Ich will nicht sterben, verdammt!"

Inhalt:

An einem regnerischen Novembertag werden Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein vom Hofheimer K11 zu einem mysteriösen Verkehrsunfall gerufen: Eine Frau stürzte von einer Fußgängerbrücke auf ein fahrendes Auto. Ein Zeuge glaubt beobachtet zu haben, dass die Frau von der Brücke gestoßen wurde. Die Ermittlungen führen Pia und Bodenstein in das kleine Taunusdorf Altenhain, in dem das Unfallopfer Rita Cramer früher gelebt hat. Elf Jahre zuvor verschwanden dort an einem Abend im September zwei siebzehnjährige Mädchen spurlos. In einem reinen Indizienprozess wurde damals der 20-jährige Tobias Sartorius, Rita Cramers Sohn, zu zehn Jahren Haft verurteilt. Bodenstein und Pia Kirchhoff erfahren, dass Tobias nach Verbüßung seiner Haftstrafe vor kurzem in seinen Heimatort Altenhain zurückgekehrt ist. Hat der Angriff auf seine Mutter etwas mit seiner Rückkehr zu tun? Im Dorf stoßen Pia und Bodenstein auf eine Mauer des Schweigens. Als wieder ein Mädchen verschwindet, scheinen sich die Ereignisse der Vergangenheit auf unheilvolle Weise zu wiederholen. Die Ermittlungen werden zu einem Wettlauf gegen die Zeit, denn für die Dorfbewohner steht sofort fest, wer der Schuldige ist - und sie sind entschlossen, dieses Mal die Sache selbst in die Hand zu nehmen.

Meine Meinung:

Vielleicht sollte ich keine Krimis lesen, vielleicht ist das einfach nicht meine Bücherwelt. Ich fand das Buch durchgehend spannend, allerding fand ich die vielen, vielen verschiedenen handlungsstränge zeitweise ermüdend. Gerade am Anfang, wenn man noch keine "Bindung" zu den gefühlt hunderten Buchfiguren hat, ist es zäh, die vielen verschiedenen privaten Geschichten um die Hauptgeschichte herum zu akzeptieren. Eigentlich möchte man ja wissen, was genau in dem Dorf geschehen ist.

Allerdings gewinnt man die Figuren nach und nach immer lieber, weshalb die "privaten" Handlungsstränge irgendwann nicht mehr all zu sehr stören.

Die Geschichte ist sehr überraschungsreich und handlungsgeladen, egal, wie oft man rätselt was genau passiert ist, man kommt tatsächlich nie darauf. Alles in allem mag ich das Buch, es ist spannend und die Geschichte ist sehr gut ausgedacht. Phasenweise habe ich beim Lesen mitgefiebert, ab und zu hat mich die Geschichte dann aber doch recht kalt gelassen.

Wertung:

Dienstag, 18. Oktober 2011

Isabel Abedi: Lucian



gelesen von: Steffi

"Vielleicht bin ich böse", flüsterte er.

Inhalt: 

Immer wieder taucht er in Rebeccas Umgebung auf, der geheimnissvolle Junge Lucian, der keine Vergangenheit hat und keine Erinnerungen. Sein einziger Halt ist Rebecca, von der er jede Nacht träumt. Und auch Rebecca spürt vom ersten Moment an eine Anziehung, die sie sich nicht erklären kann. So verzweifelt es die beiden auch versuchen, sie kommen nicht von einander los. Aber bevor sie noch erfahren, was ihr gemeinsames Geheimnis ist, werden sie getrennt. Mit Folgen, die für beide grausam sind. Denn das, was sie verbindet ist weit mehr als Liebe.

Meine Meinung: 

Ich tu mich selten schwer, ein Buch in "gut" oder "schlecht" einzuordnen. Entweder ich mag es, oder ich mag es nicht, ich schließe mit mir selbst keine Kompromisse. Aber Lucian ist wirklich, wirklich schwer einzuordnen. Stellenweise dachte ich mir "Jaaaaa, ist ja gut, dass wurde nun auf den letzten Seiten zu genüge erwähnt" und zeitweise hatte ich das Gefühl, es könnte mein nächstes Lieblingsbuch werden.

Stellenweise finde ich es zäh und die "Wiederholungen" nerven mich. Ab und an sind es tatsächlich Wiederholungen (auch ein Leser U18, der noch nie in Hamburg war, sollte nach der zweiten Erwähnung des Übel & Gefährlich, einem Club der im vierten Stockwerk des sogenannten "Bunkers" im Schanzenviertel begriffen haben, wo der Club liegt und in welchem Stock. Im Vierten. Im Bunker. In der Schanze. Verdammt.) und teilweise hatte ich das Gefühl, dass die selbe Handlung an verschiedenen Orten immer und immer wieder geschieht.

Ich mag auch Fantasy. Ich versuche alles zu lesen und kann mir dank meiner Fantasie vieles vorstellen. Allerdings schwankte ich auch da in dem Buch. Es passiert zu viel auf einmal, wenn dann etwas passiert. Seitenweise habe ich mir überlegt, wo die Handlung bleibt und auf anderen Seiten habe ich überlegt, ob ich nun wirklich alles gelesen hatte, oder irgendwie Seiten überblättert habe. Ich habe sogar zurück geblättert, um mich davon zu überzeugen, das ich nichts überlesen habe.

Allerdings hat das Buch auch viele wunderschöne Seiten. Die Liebesgeschichte gehört sicher nicht dazu, sie ist zu verworren und unscharf, sie geschieht einfach, aber auf eine Art und Weise, die Erklärungen fordert. Wunderschön dagegen ist die Vorstellung, das immer jemand da ist, der einen stets begleitet. Auch die vielen "Was wäre, wenn..." - Fragen haben mich fasziniert. Es sind doch immer diese drei Worte, die Veränderungen einläuten. Manchmal größere, manchmal kleinere, aber alleine indem man sich eine Frage, beginnend mit diesen Worten stellt, passiert etwas. Im Fall des Romans Lucian ist es sehr, sehr viel.

Der Schreibstil der Autorin ist lebendig und schön. Da Lucian in drei Teile geteilt ist, von denen einer auch viele Zitate eines "anderen Romans" enthält (kein eigenständiger Roman, sondern Auszüge, die für Lucian von der Autorin verfasst wurden) und einer alleine aus E-Mails besteht, lernt man die vielseitigkeit ihres Schreibstils kennen.

Alles in allem würde ich den Roman weiter empfehlen, alleine, weil er mich sehr beschäftigt und berührt hat. Allerdings hat er eben auch ab und an genervt.

Wertung:

Samstag, 15. Oktober 2011

Jean Estoril: Cindy - Im Internat


 gelesen von: Steffi


"Cindy erschrak zu Tode, als sie so plötzlich den Namen ihrer Mutter vor sich sah. Wieso wusste die Direktorin ihr Geheimnis?"

Inhalt:

Cindy ist verzweifelt. Weil ihre Großeltern nach Australien ziehen, muss sie in ein Internat auf dem Land: weg von Londen, von der Igor-Dominick-Schule und ihren Freunden. Wie soll sie es nur ein ganzes Jahr lang in dieser Einöde aushalten? Die Umstellung fällt ihr sehr schwer - Cindy fühlt sich einsam. Selbst im Ballettunterricht bleiben die Fortschritte aus, mehr und mehr wird Cindy von Selbstzweifeln geplagt...

Meine Meinung: 

Na ja, machen wir mal halblang. Cindy muss nicht weg von der Dominik Schule, sie geht lediglich ins Internat der Dominik Schule. Und wie auch in der Tagesschule findet sich dort eine Schülerin, die sich durch die Berühmtheit ihrer Mutter unerträglich aufführt. Auch Cindy ist in diesem Band sehr dramatisch, aber das kann man ja auch auf die Pubertät schieben.

Jenny, die einem nach wie vor am Herzen liegt, bleibt allerdings in diesem Band ein wenig stecken. Eigentlich mag ich die Cindy - Reihe gerade deshalb so gerne, weil sich die Characktere Band für Band weiter entwickeln. Sie bleiben nie auf einem Level, die Erlebnisse und Erfahrungungen prägen sie. Und das eben nicht nur bei den Hauptfiguren, sondern auch bei den Nebenfiguren. Jenny hängt jedoch in diesem Band, das enttäuscht mich ein wenig.

Dennoch ist es wieder eine gelungene Fortsetzung. Froh bin ich nun aber trotzdem über die Cindy-Pause, die durch meinen "Heimaturlaub" entsteht, man kann ja auch nicht die ganze Zeit nur Kinderbücher lesen.

Wertung: 

Freitag, 14. Oktober 2011

Kerstin Gier: Rubinrot - Liebe geht durch alle Zeiten

gelesen von: Anna (Arena; festgebundenes Buch; 15,99 Euro; ausgeliehen)

"Ich war weder in eine Oldtimer-Rallye geraten, noch hatte der Magnolienbaum urplötzlich die Blätter abgeworfen. Und obwohl ich alles dafür gegeben hätte, wenn Nicole Kidman plötzlich um die Ecke gebogen wäre, war dies leider auch nicht die Kulisse eines Henry-James-Films."

Inhalt:

Was macht man, wenn man sich in der Vergangenheit wiederfindet, mit nichts als dem Wissen ausgestattet, dass das Pferd seines Urururururgroßvaters Fat Annie hieß? Richtig, man bewahrt Ruhe. Das zumindest versucht Gwendolyn, als sie erfährt, dass sie nicht nur das Zeitreise-Gen ihrer Familie geerbt hat, sondern auch noch dazu auserwählt ist, die Vergangenheit in Ordnung zu bringen. Und ausgerechnet der arrogante Gideon soll sie dabei begleiten! Eher notgedrungen macht sich das ungleiche Paar auf in ein Abenteuer der besonderen Art. Bald erfährt Gwendolyn das Gegensätze sich scheinbar wirklich anziehen, egal zu welcher Zeit. Und das in der Vergangenheit auch nichts mehr so ist, wie es früher mal war.


Meine Meinung:

Nach blutrünstigen, spannenden und etwas kranken Krimis habe ich immer irgendwie das Bedürfnis nach kitschigen, leicht abgedrehten und sommerlich leichten Romanen. Da kam mir Rubinrot - Liebe geht durch alle Zeiten gerade recht. Auf den ersten Blick wirkt Gwendolyns Geschichte reichlich fantasielos und abgedroschen: ein junges Mädchen findet sich völlig unvorbereitet in der Vergangenheit wieder und muss sich dort zurechtfinden. Doch Kerstin Gier gelingt es mit vielen, liebevollen Details diesen Roman richtig spannend zu machen; ich würde einiges dafür geben, mir London im 18.Jahrhundert mal anzuschauen! Einen neuen Traumberuf habe ich dank dem Roman auch gefunden: ich muss mich unbedingt auf die Suche nach einem Geheimbund begeben, der Menschen in die Vergangenheit schickt, damit ich wie Madame Rossini Mode aus den vergangenen Jahrhunderten schneidern kann. <3 Rubinrot ist also auf jeden Fall lesenswert, nichtsdestotrotz ist und bleibt es aber ein Jugendbuch und ist im Gegensatz zu Harry Potter oder Die Tribute von Panem nicht tiefgründig genug, um einen Erwachsenen wirklich zu begeistern. Außer natürlich man steht auf Reifröcke, Perücken und Zylinder...

Wertung:

*** von fünf Sternchen

Mittwoch, 12. Oktober 2011

Nele Neuhaus: Schneewittchen muss sterben

gelesen von: Anna (List; Taschenbuch; 9,95 Euro)

"Menschen sind keine Schachfiguren, entgegnete Pia scharf. Doch, widersprach Terlinden. Die meisten Menschen sind glücklich und zufrieden, wenn ihnen jemand die Verantwortung für ihr mickriges Leben abnimmt und Entscheidungen trifft, zu denen sie selbst nicht fähig sind."

Inhalt:

An einem regnerischen Novembertag werden Pia Kirchhoff und Oliver von Bodenstein vom Hofheimer K11 zu einem mysteriösen Verkehrsunfall gerufen: Eine Frau stürzte von einer Fußgängerbrücke auf ein fahrendes Auto. Ein Zeuge glaubt beobachtet zu haben, dass die Frau von der Brücke gestoßen wurde. Die Ermittlungen führen Pia und Bodenstein in das kleine Taunusdorf Altenhain, in dem das Unfallopfer Rita Cramer früher gelebt hat. Elf Jahre zuvor verschwanden dort an einem Abend im September zwei siebzehnjährige Mädchen spurlos. In einem reinen Indizienprozess wurde damals der 20-jährige Tobias Sartorius, Rita Cramers Sohn, zu zehn Jahren Haft verurteilt. Bodenstein und Pia Kirchhoff erfahren, dass Tobias nach Verbüßung seiner Haftstrafe vor kurzem in seinen Heimatort Altenhain zurückgekehrt ist. Hat der Angriff auf seine Mutter etwas mit seiner Rückkehr zu tun? Im Dorf stoßen Pia und Bodenstein auf eine Mauer des Schweigens. Als wieder ein Mädchen verschwindet, scheinen sich die Ereignisse der Vergangenheit auf unheilvolle Weise zu wiederholen. Die Ermittlungen werden zu einem Wettlauf gegen die Zeit, denn für die Dorfbewohner steht sofort fest, wer der Schuldige ist - und sie sind entschlossen, dieses Mal die Sache selbst in die Hand zu nehmen.

Meine Meinung:

Schneewittchen muss sterben ist so ein komplexer Roman, dass ich eigentlich gar nicht weiß wo ich anfangen soll. Aus welchem Grund auch immer ziehen mich in letzter Zeit Bücher, in denen es um verurteilte Verbrecher geht, die nach ihrer Haftstrafe versuchen ein neues Leben zu beginnen, geradezu an. Tobias Sartorius, der einem auf den ersten Blick nicht wie der typische Mädchenmörder vorkommt, kehrt nach zehn Jahren Gefängnis in sein Heimatkaff zurück und begegnet dort beinahe nur Abneigung. Die Altenhainer Dorfgemeinschaft ist vielschichtig, und bleibt dem Leser bis zur letzten Seite ein Rätsel, was den Roman sehr spannend macht. Trotz der vielen Handlungsstränge und Personen behält der Leser immer den Überblick, was wohl an dem Aufbau des Buches liegt.

Außerdem gelingt es Nele Neuhaus einen immer wieder in die Irre zu führen, Figuren, die anfangs wie Tobias' einzige Verbündete wirken, stellen sich am Ende als richtige Psychopathen raus und das teilweise so extrem, dass ich mich manchmal schon über die Fantasie der Autorin gewundert habe. Eigentlich will ich Nele Neuhaus nicht unbedingt im Dunkeln begegnen.

Doch Schneewittchen muss sterben ist keineswegs ein reiner Detektivroman, in dem zwei sehr sympathische Ermittler, über deren Privatleben man auch einiges erfährt, Spuren der Vergangenheit neu analysieren und versuchen Vergangenes aufzudecken. Als ein junges Mädchen in dem Dorf beginnt, sich brennend für Tobias Sartorius und die Mordfälle von 1997 zu interessieren, weckt sie damit schlafende Hunde und wird schließlich entführt, sodass dem Ermittlerteam nur wenige Tage Zeit bleibt, um all die Rätsel, die sich um Sartorius und Altenhain ranken, aufzulösen. Ein spannender Wettlauf mit der Zeit, ein Roman, den man kaum aus den Händen legen kann und eine Krimiautorin, deren anderen Bücher sofort auf meine Wunschliste wandern!

Wertung:

***** von fünf Sternchen

Montag, 10. Oktober 2011

Jean Estoril: Die große Chance

gelesen von: Steffi

"Das hört sich ja ganz gut an. Aber auch ein bisschen egoistisch, finde ich." Jenny sah ihre Freundin mit einer Mischung aus Kritik und Bewunderung an.

Inhalt:

Das neue Schuljahr beginnt für Cindy mit einer riesigen Enttäuschung: Soe gehört nicht zu den Auserwählten, die bei der Weihnachtsaufführung der Ballettschule mittanzen dürfen! Cindy versteht die Welt nicht merh. Hette sie nicht große Fortschritte gemacht, hatte die Ballettmeisterin sie nicht ausdrücklich gelobt? Doch was Cindy für eine vernichtende Niederlage hält, entpuppt sich als die große Chance...

Meine Meinung:

Immer wenn ich das Buch lese, muss ich daran denken, dass es eines von zweien ist, die ich in der Grundschule im Bücherbus ausgeleihen habe und ein paar Jahre später wieder gefunden hab. Und daraufhin habe ich ungefähr eine Woche schlecht geschlafen, weil ich dachte, jederzeit könnte ein Brief von der Bibliothek kommen und mir eine Unsumme an Nachzahlungsgebühr in Rechnung stellen. Nun ja, der Brief kam nie.

Wie auch immer, das Buch ist eine schöne Fortsetzung der Reihe. Die Schrift bleibt klein, der Schreibstil erwachsener und Cindy etwickelt sich weiter. Endlich gewinnt die kleine Cindy ein wenig Selbstbewusstsein, als sie in einem Theater eine Rolle übernehmen darf.

Viel anderes als zu den anderen Büchern gibt es auch nicht zu sagen, neben dem Selbstbewusstseinsschub spinnt sich ihre "Liebelei" weiter, allerdings weiß sie nach wie vor nicht, woran sie bei Jan ist. Aber sie ist auch, wie andere 13 jährige hin und her gerissen zwischen Verliebt sein und "Jungs sind doof", was das Buch wirklich charmant macht.

Wertung:

*** von 5 Sternchen

Jean Estoril: Ein neuer Anfang

gelesen von: Steffi

"Damit unser krankes Hascherl auch was vom Frühling mitbekommt", sagte er und grinste. Cindy wurde so rot wie ihr Pijama.

Inhalt:

Cindy hat es geschafft - sie ist Elevin an der berühmten Igor-Dominik-Ballettschule. Doch jetzt kommt eine Zeit der Prüfungen auf das junge Mädchen zu: Wird sie das harte Training durchstehen? Kann sie den Vorsprung der anderen Elevinnen aufholen? Cindy muss alle Kräfte mobilisieren, um sich zu bewähren...

Meine Meinung:

Endlich fühl ich mich nicht mehr so schlecht, weil ich die Kinderbuchreihe lese und es deshalb so aussieht, als würde ich abartig viel lesen. Denn in diesem Band ist die Schrif kleiner als in den vorherigen und auch der Schreibstil wandelt sich. Offensichtlich liegt das aber tatsächlich an der Autorin, denn der Übersetzer ändert sich nicht. Und auch ist meine Ausgabe von "Ein neuer Anfang" älter als "Dein Auftritt Ballerina", daran kann es also nicht liegen.

In diesem Band wird Cindy ein wenig erwachsener. Sie ist nun kein unbedarfte Kind mehr, sondern mehr eine Stufe vor der Pubertät. Auf einmal kommen Gefühle ins Spiel, der Leser entdeckt ihre aufbrausende "italienische" Seite und das Mädchen wird abenteuerlustiger. Sie findet sich schnell in der neuen Schule ein, allerdings gehört sie dort zunächst einmal zu den schlechtesten Tänzerinnen.

Was mich auch freut, ist, dass alte Figuren aus den ersten Bänden nie ganz verschwinden, sie bleiben der Serie erhalten. So taucht in diesem Band die Konkurrentin Daphne von "früher" wieder in Cindys Leben auf.

Auch durchläuft der Charakter "Cindy" eine Wandlung, sie bleibt nie stets stumpf die Selbe, sondern entwickelt sich weiter. Und nicht nur sie entwickelt sich, sondern auch die Nebencharaktere... Etwas, woran viel zu wenige Autoren gerade in Kinder- und Jugendbüchern denken.

Wertung:

*** von 5 Sternchen 

Sonntag, 9. Oktober 2011

Jean Estoril: Dein Auftritt, Ballerina



gelesen von: Steffi


"Um Himmels willen! Nehmen sie ihre Kaffeetasse! Sie hat es nicht gewusst!"

Inhalt:

Nie wieder tanzen? Cindy ist verzweifelt: Sie muss mit ihren Großeltern nach London umziehen und soll den Ballettunterricht für immer aufgeben. Warum nur will die Großmutter, dass ihre Enkelin alles, was mit dem Tanzen zu tun hat, vergisst? Cindy steht vor einem Rätsel. Sie schöpft neue Hoffnung, als sie die ehemalige Ballerina Adele Whiteway kennenlernt, die ihr erlaubt, in ihrem Privatstudio zu trainieren. Natürlich darf die Großmutter nichts davon erfahren. Für Cindy beginnt ein nervenaufreibendes Doppelleben...

Meine Meinung:

Eigentlich deckt sich meine Meinung doch auch sehr mit der zum ersten Band der Reihe. In "Dein Auftritt Ballerina" beginnt Cindy ein ballettfreies Leben in London - zumindest glaubt das ihre Großmutter. Tatsächlich aber trainiert Cindy zunächst an der Handtuchstange in ihrem Badezimmer und später dann im Studio von Adele Whiteway.

Dem älteren Leser kommt schneller in den Sinn, was Cindy erst spät im Buch erfährt. Allerdings ist auch dieses Buch wieder spannend gehalten und man ist am Ende, wenn Cindys "Doppelleben" endlich auffliegt, beinahe erleichtert.

Wertung:

*** von 5 Sternchen  

Suzanne Collins: Die Tribute von Panem - Flammender Zorn


gelesen von: Anna (Oetinger; festgebundenes Buch; 18,95 Euro; ausgeliehen)

"Ich heiße Katniss Everdeen. Ich bin siebzehn Jahre alt. Meine Heimat ist Distrikt 12. Ich war in den Hungerspielen. Ich bin geflohen. Das Kapitol hasst mich. Peeta wurde gefangen genommen. Man geht davon aus, dass er tot ist."

Inhalt:

Katniss wurde schwer verletzt. Die Rebellen haben sie in Distrikt 13 in Sicherheit gebracht. Aber was ist mit Peeta, der dem Kapitol in die Hände gefallen ist? Katniss ist krank vor Sorge. Denn es sieht ganz danach aus, dass die Regierung ihn gefügig machen und dann als Waffe gegen die Aufständischen einsetzen will. Doch es kommt noch schlimmer. Denn Katniss merkt: Die Rebellen versuchen, sie für ihre eigenen Ziele zu missbrauchen. Sind sie etwa alle nur Figuren in einem gemeinen Spiel? Und wird es Katniss gelingen, die zu retten, die sie liebt?   

Meine Meinung:

Leider hat mich der letzte Teil dieser Triologie ein wenig enttäuscht: während die ersten beiden Bände noch vor allem durch interessante Charaktere, ausführliche Beschreibungen und unglaubliche Spannung glänzten, wirkt es in Flammender Zorn ein wenig so, als würde die Autorin das Ganze möglichst schnell hinter sich bringen wollen. Einzelne Handlungsstränge werden schnell abgefertigt und durch enorme Zeitsprünge verkürzt und auch mit der Sprache hat sich Suzanne Collins nicht mehr ganz so viel Mühe gegeben wie in Tödliche Spiele und Gefährliche Liebe.

Nichtsdestotrotz gelingt es ihr auch hier wieder in die Geschichte von Katniss und Panem Kritik an unserer heutigen Gesellschaft einzubauen und so manches Schicksal auf schaurige Art und Weise zu erzählen. Wäre Flammender Zorn der erste Band gewesen, hätte ich die anderen beiden vielleicht nicht mehr in die Hand genommen, doch wer lässt eine Triologie gerne unvollendet? Für Fans der ersten Bände also auf jeden Fall ein Muss!

Wertung:

**** von 5 Sternchen

Jean Estoril: Cindy - Der Traum vom Tanzen


gelesen von: Steffi

"Du hast jedenfalls Glück, wenn du mal Tänzerin bist", stellte Jenny fest, als hätte sie Cindys Gedanken erraten. "'Lucinda Adamo'! Klingt echt gut, aber alle werden glauben, dass du dir den Namen ausgedacht hast"

Inhalt:

Schon als kleines Mädchen ist die Waise Lucinda Adamo fasziniert vom Tanzen. Cindys Großmutter hält von dieeser Leidenschafz allerdings herzlich wenig und versucht immer wieder, die Interessen ihrer Enkelin in eine andere Richtung zu lenken. Aber Cindy setzt alles daran, sich ihren sehnlichsten Wunsch zu erfüllen: Sie will Ballettunterricht nehmen - zusammen mit ihrer besten Freundin Jenny. Als sie sich bereits am Ziel glaubt, kommt es doch noch ganz anders. War Cindys Traum vom Tanzen nur Illusion?

Meine Meinung:

Ich habe mir vor einer Weile den ersten und den fünften Band der Jugendbuchreihe endlich gekauft, man glaubt gar nicht, wie teuer Kinderbücher werden, sobald es sie nicht mehr im Buchladen zu kaufen gibt. Nachdem ich die Reihe nun aber (fast) vollständig habe, muss ich sie natürlich noch einmal komplett lesen - die nächsten 10 Bücher umfassen also weniger Seiten, aber na ja, was man anfängt, muss man auch beenden.

Diesen ersten Band kannte ich noch gar nicht. Da ich die Reihe bisher immer ab dem zweiten gelesen habe, hat sich nun viel für mich erklärt. Es ist ein schöner Einstieg, der erste Band behandelt oberflächlich viele Kinderjahre von Cindy, die stets von ihrem Traum, Tänzerin zu werden beherrscht wird. Doch ihre Großmutter versucht sie immer auf andere Gedanken zu bringen, was Cindy nicht versteht. Und dich entwickelt sich der kleine Charakter zu einer liebenswerten Person und auch, wenn ich jetzt mehr als doppelt so alt wie die Hauptfigur bin, kann ich mich in ihre Situation hineinversetzen.

Das Buch ist sehr schön geschrieben, es ist natürlich sehr seicht, da es eigentlich für Kinder und Jugendliche gedacht ist. Allerdings geht durch das "erleben" vieler Jahre auf so wenig Seiten einiges verloren.

Wertung:

*** von 5 Sternchen  

Samstag, 8. Oktober 2011

Simone Elkeles: Du oder das ganze Leben

gelesen von: Steffi

"Wir sind Protagonisten auf der Bühne unseres eigenen Lebens und geben vor, das zu sein, was die Menschen in uns sehen sollen."

Inhalt:

Jeden anderen  hätte Brittany lieber als Chemiepartner gehabt als Alex Fuentes, den zugegebenermaßen attraktiven Leader einer Gang. Und auch Alex weiß: Eine explosivere Mischung als ihn und die reiche "Miss Perfecta" kann es kaum geben. Dennoch wettet er mit seinen Freunden: Binnen 14 Tagen wird es ihm gelingen, die schöne Brittany zu verführen. Doch keiner der beiden hat damit gerechnet, dass aus ihrem gefährlichen Spiel alsbal gefährlicher Ernst wird, denn Brittany und Alex verlieben sich mit Haut und Haaren ineinander. Das aber kann die Gnag, der Alex angehört, nicht zulassen...

Meine Meinung:

Es ist immer wieder schön, wenn man ein Buch auf Empfehlungen kauft und dann hier den Klappentext zum ersten Mal bewusst wahrnimmt. Der Klappentext ist Blödsinn. Es gibt drei Inhalte darauf, die der Wahrheit entsprechen:

1) Brittany hätte jeden anderen lieber als Chemiepartner gehabt.
2) Alex wettet mit seinen Freunden, Brittany ins Bett zu bekommen
3) Brittany und Alex verlieben sich ineinander.

Das ist auch schon alles. Alex ist in einer Gang, allerdings ganz sicher nicht der Leader. Und in der Gang hat auch keiner ein Problem mit der Beziehung zu Brittany. Allerdings ist das Gang-Dasein natürlich trotz allem eine Belastung für die Beziehung.

Das Buch ist immer abwechselnd aus Brittanys und Alex Perspektive geschrieben, etwas, das ich sehr mag. Zeitweise fand ich das Buch etwas zäh, aber immer, wenn ich mich ein wenig eingelesen hatte, konnte ich es auch nicht mehr auf die Seite legen. Man möchte wissen, wie es endet.

Ob es ein Happy End ist, und ob ein Happy End überhaupt möglich ist. Oder auch nicht. Manchmal möchte man als Leser den Figuren die Augen öffnen, ein anderes mal möchte man vor dem, was die Figuren erleben die Augen verschließen. Es gibt auch einige Nebenfiguren, die man sehr lieb gewinnt, das ist ebenfalls etwas, was ein Buch für mich zu einem guten Buch macht. Nicht nur die Hauptfiguren haben einen Charakter, sondern auch die Nebenfiguren sind facettenreicht.

Das Buch ist wahnsinnig kitschig und hat natürlich auch etwas klischeehaftes (Gangmitglied aus dem Armenviertel und das augenscheinlich perfekte Mädchen aus dem Villeviertel verlieben sich ineinander) , aber trotzdem ist die Geschichte toll zu lesen. Ich mochte das Buch.

Wertung: 

**** von 5 Sternchen 

Freitag, 7. Oktober 2011

Kerstin Gier: Gegensätze ziehen sich aus

gelesen von: Steffi

"Das Haus sauber zu machen, während Kinder darin spielen, ist wie Schnee zu schaufeln, während es schneit."

Inhalt: 

Mit der Boutique Pumps und Pomps kann sich DIE MÜTTER MAFIA, die kreative Gegenbewegung zu alles Super-Muttis, bald alle Träume selbst erfüllen. Hier gibt es nicht nur traumhafte Stilettos, wunderschöne Stiefel und köstlichen Cappuccino, sondern auch die besten Tipps ind Herzensangelegenheiten. Und die kann Constanze, genannt DIE PATIN, selber gut gebrauchen. Denn die Zukunftspläne ihrer ganz großen Liebe Anton passen leider so gar nicht zu ihren eigenen...

Meine Meinung: 

Es ist der dritte Band einer Serie, musste ich irgendwann feststellen. Doch obwohl ich Quereinsteiger bin, ist es mir beim Lesen nie schwer gefallen, mitzukommen. Eigentlich ist es mir gar nicht aufgefallen, dass mir die ersten zwei Bände fehlen.

Der Schreibstil der Autorin ist wie immer herrlich ironisch, das Buch lebt von Momentaufnahmen und komischen Situationen. Sei es nun die kleine Emily, die versucht Constanze "wegzumachen", oder ein Fettnäpfchen, in das Constanze tritt.

Das Buch ist auf keinen Fall anspruchsvoll, aber das lesen macht großen Spaß. Es ist das perfekte Buch, wenn man sich einfach nur entspannen will, ohne, groß über irgendetwas nachzudenken. Aber es ist auch nicht so anspruchslos, das es langweilig wäre.

Wertung: 

**** von 5 Sternchen

Jenny Downham: Ich gegen dich

gelesen von: Steffi


"Jetzt wird die Situation offensichtlich ziemlich heikel für mich", sagte er, "deshalb sollten wir hier lieber aufhören." Er stand auf, die Hände in den Taschen, ein Umriss zwischen ihr und dem Haus. "Ich möchte keine Informationen von dir erhalten, die die Position deines Bruders gefährden könnten:"

Inhalt:

Als Mickey erfährt, dass Tom, Sohn reicher Eltern, seine fünfzehnjährige Schwester Kathryn vergewaltigt haben soll, will er sich rächen. Da kommt ihm der Flirt mit Toms Schwester Ellie mehr als gelegen. Als Liebe daraus wird, muss er sich entscheiden, auf wessen Seite er steht: Hält er zu Kathryn, dem Opfer, zu seiner Mutter, einer Alkoholikerin und seiner kleinen Schwester Holly, oder gibt er der Liebe eine Chance? Und auch Elli stürzt die Beziehung zu Mickey in einen Gewissenskonflikt: Soll sie ihren Bruder weiter schützen oder auspacken? Und was wird dann aus ihrer Familie? Ein spannender Roman über die Liebe, die Lust am Leben und die Entdeckung des eigenen Muts, den man nicht mehr aus der Hand legt, bis zur allerletzten Zeile.

Meine Meinung: 

Ich bin mir nicht ganz sicher, warum auf dem Cover ein Butterbrot zu sehen ist, aber nun ja. Man steckt ja nicht dahinter, was sich der Verlag ausdenkt.
Das Buch greift das schwierige Thema "Vergewaltigung" auf. Doch nicht nur die Tat selbst steht im Mittelpunkt, sondern auch, wie sich diese vermutlich begangene Tat auf die Familien auswirkt.

Mickey ist der Burder des "Opfers". Er versucht mit allen Mitteln irgendwie seine Familie zum funktionieren zu bringen, egal, was das für ihn selbst heißt. Um seiner Schwester zu helfen, verspricht er, den Täter ordentlich aufzumischen. Und irgendwie passiert dann alles ganz anders, als er es geplant hat.

Das Buch hat mich auf jeden Fall gefesselt. Es ist nicht einfach es aus der Hand zu legen, einmal wäre ich fast im Zug sitzen geblieben.
Die Geschichte ist nicht einseitig erzählt. Teilweise sind die Andeutungen so spannend, das man vor Blättern möchte, um zu erfahren, wie alles ausgeht. Und was wirklich passiert ist.

Alles in allem kann man wie immer schlecht viel dazu schreiben, ohne zu viel vom Inhalt zu verraten, aber es ist ein sehr, sehr schönes Buch. Auch, wenn man das Ende fast als offenes Ende bezeichnen kann - und ich mag keine offenen Enden. Ich hab es eigentlich lieber, wenn ein Buch seine Geschichte zu Ende erzählt.


Wertung:

**** von 5 Sternchen

Antonia Michaelis: Der Märchenerzähler

gelesen von: Steffi

" Die blauen Stickgarn-Augen waren abgewetzt, als hätten sie schon zuviel gesehen. Sie blickten müde und ein wenig ängstlich."

"Am Ende springe ich über so viele Schatten, dass ich keinen mehr habe, und was ist ein Mensch ohne Schatten?"

Inhalt: 

Seine Lippen waren kalt wie Schnee, aber jenseits seiner Lippen lag die Wärme von samtenem rotem Stoff, Stoff auf dem nächtlichen Deck eines Schiffes. Sie spürte seine Zunge und dachte an den Wolf. Und wenn es wahr ist, dachte sie, wenn das Märchen wahr ist? Ein Genickschuss und ein tödlicher Biss in den Nacken. Alles stimmt. Und wenn ich einen Mörder küsse?

Meine Meinung:

Es ist so schwierig, dieses Buch zu beurteilen. Zu allererst einmal etwas, was mich besonders beschäftigt. Das Buch ist ein Jugendbuch, also ab 14 freigegeben. Allerdings kommen in dem Buch viele Themen vor, mit denen sich ein 14 - jähriges Kind meiner Meinung nach noch nicht beschäftigen muss. Das Buch ist harte Kost und trotzdem liest es sich leicht, wie auf Wolken.
Die Geschichte ist fesselnd, man muss bis zur letzten Seite lesen, so schnell wie möglich. Aber teilweise ist die Geschichte auch an manchen Stellen zu sparsam beschrieben. Irgendwie kann ich das der Autorin aber nicht übel nehmen, da der restliche Teil des Buches - zumindest mich - völlig verzaubert hat.
Der Schreibstil ist wirklich, wunder, wunderschön.

Obwohl die Geschichte sehr eng erzählt ist und unfassbar viel auf den wenigen (ca. 450) Seiten passiert, liest es sich nie gehetzt. Auch zum spekulieren, wer im Märchen welche Rolle in der Realität inne hat, bietet sich genug Platz.

Das Ende ist kein Happy End und irgendwie doch, manchmal denke ich über das Buch nach und finde viele Sachen darin fraglich. Besonders fraglich finde ich, wie schon oben erwähnt, die Freigabe als Jugendbuch. Ich denke bei einigen Jugendlichen könnten gewisse "Nachrichten", die das Buch indirekt verbreitet, völlig falsch aufgefasst werden. Dennoch würde ich das Buch jedem ab 16 sofort empfehlen!

Unbedingt lesen! :)

P.S.: Heute gibts oben mal zwei Zitate, weil ich mich einfach nicht entscheiden konnte!

Wertung:

***** von 5 Sternchen