Dienstag, 11. September 2012

Hera Lind: Männer sind wie Schuhe


gelesen von: Anna

"Männer sind wie Schuhe. Sie können uns größer und schöner wirken lassen, unsere positiven Seiten unterstreichen. Sie können uns bei Wind und Wetter über Stock und Stein tragen. Sie können uns den Rücken stärken, uns wunderbar wärmen und Halt geben."

Inhalt:

Zugegeben, der Sparkassendirektor Jürgen war nie Lottes Traummann. Aber ihm hat sie drei Kinder und die eigene Musikschule zu verdanken. Das hält so lange, bis der Flötist Christian auftaucht und Lotte vor Augen führt, in welch ausgetretenen Schuhen sie durchs Leben geht. Jürgen schießt in seiner Eifersucht ein Eigentor nach dem anderen. Aber hat Lotte den Mut, die alten Latschen gegen die High Heels einzutauschen?

Meine Meinung:

Hera Lind's Männer sind wie Schuhe mag dank dem bunten Cover und der eigentlich ganz spritzig klingenden Buchbeschreibung wie ein nett zu lesender Weiberroman aussehen, doch Vorsicht: zwischen den 384 Seiten versteckt sich einfach nur eine unfassbar schlechte und zutiefst frustrierende Geschichte. Erzählt werden die Folgen eines Kusses zwischen der einfach gestrickten Musikschulleiterin Lotte und einem berühmten Flötisten der Wiener Philharmoniker, Christian. Während Lottes unmöglicher Ehemann Jürgen diesen Ausrutscher nicht auf sich beruhen lassen kann und damit seine Ehe mit Lotte zerstört, zerstören Christians Nachbarn sein Leben und das seiner Familie.

Von all den furchtbar unsympathischen Figuren in diesem Roman ist Christians Ehefrau Anita mit Abstand die, über die ich mich während dem Lesen am Meisten aufgeregt habe: die Art, wie sie sich von ihren Nachbarn ihr Leben aus der Hand nehmen lässt ist meiner Meinung nach absolut unrealistisch und hat mich teilweise so aggressiv gemacht, dass ich meine Frustration ununterbrochen an meiner Urlaubsbegleitung auslassen musste. Weder das schnulzige Happy End, noch Hera Lind's netter Schreibstil konnten meine Meinung über das Buch ändern, doch einen Lichtblick gab es: Bäckermeister Gerngroß' fränkischer Dialekt hat mich ziemlich gut unterhalten, was aber auch nur daran liegt, dass ich in Franken lebe und mich auch im echten Leben oft genug darüber lustig mache.

Wertung:

* von fünf Sternchen