Sonntag, 5. August 2012

Jane Teller: Nichts. Was im Leben wichtig ist


gelesen von: Steffi

Pierre Anthon hatte gewonnen.
Aber dann machte er einen Fehler.
Er wandte uns den Rücken zu.

Inhalt: 

"Nichts bedeutet irgendwas, deshalb lohnt es sich nicht, irgendwas zu tun." Mit diesen Worten schockiert Pierre alle in der Schule. Um das Gegenteil zu beweisen, beginnt die Klasse alles zu sammeln, was Bedeutung hat. Doch was mit alten Fotos beginnt, droht bald zu eskalieren: Gerda muss sich von ihrem Hamster trennen. Auch Lis Adoptionsurkunde, der Sarg des kleinen Emil und eine Jesusstatue landen auf dem Berg der Bedeutung. Als Sofie ihre Unschuld und Johan seinen Zeigefinger opfern mussten, schreiten Eltern und Polizei ein. Nur Pierre bleibt unbeeindruckt. Und die Klasse rächt sich an ihm ... Eine erschütternde Parabel über das Erwachsenwerden, Erziehung und Gewalt in unserer Gesellschaft.



Meine Meinung: 

Seit dem Erscheinen 2000 in Dänemark wird dieses Buch kontrovers diskutiert. Allerdings nur von Erwachsenen, die Kinder regt es oft "lediglich" zum nachdenken an. Warum wir Erwachsenen es schrecklich, grausam und noch viel mehr finden?

Weil wir uns auch heute in manchen Momentn fragen, wo der Sinn von all dem ist. Als Kind sieht man den Sinn des Lebens oft einfach im Leben, Spaß haben, lieben und geliebt zu werden. Was das angeht, bin ich vielleicht auch ein Kind.

In "Nichts" provoziert Pierre Anthon seine Mitschüler, die ebenfalls Kinder sind, mit der Aussage, dass Nichts von Bedeutung ist. Damit tritt er einen Stein los, der am Ende unglaublich viel zerstört. Aber keine Fragen beantwortet. Das Buch ist lesenswert, auf jeden Fall. Es ist provokant, ja, aber nicht durch Blut, Sex und dergleichen, sondern durch seine Ehrlichkeit. Und den Nihilismus. Auch wundert man sich gar nicht, dass die Situation in der kleinen Stadt so eskaliert, nein, man nimmt es als selbstverständlich hin - um dann über sich selbst zu erschrecken. Erschüttert ist man nach dem Buch, ja, das auf jeden Fall. Verbieten sollte man es finde ich trotzdem nicht. Nein, im Gegenteil, eigentlich sollte es jeder mal gelesen haben. Und sich dann den ein, oder anderen Gedanken darüber machen...

Wertung: