Sonntag, 5. August 2012

Andreas Steinhöfel: Die Mitte der Welt





gelesen von: Steffi

Liebe treibt dich dazu, die seltsamsten Dinge zu tun. Sie lässt dich regenbogenfarbene Bonbons verteilen, sie lässt dich in roten Schuhen durch die Strassen tanzen, und sie schreckt nicht davor zurück, dich nachts mit blutenden Händen Gräber in paradiesische Gärten hacken zu lassen.

“Geh sie besuchen. Von verrückten Leuten kann man eine Menge lernen.”  

Inhalt: 

Der siebzehnjährige Phil ist auf der Suche. So wenig er über seine Vergangenheit weiß, so chaotisch ist seine Gegenwart. Da ist zum Beispiel seine Mutter Glass mit ihren ständig wechselnden Liebhabern. Oder seine Zwillingsschwester Dianne, schroff und eigenwillig, mit Geheimnissen, die sie längst nicht mehr mit Phil teilt. Oder Annie, die verrückte Alte mit den roten Schuhen, die sich ausschließlich von Kirschlikör zu ernähren scheint und Nicholas, der Unerreichbare, in den sich Phil unsterblich verliebt hat. Phil sehnt sich nach Orientierung und Perspektiven. Und vor allem danach, mehr über sich selbst zu erfahren ...



Meine Meinung: 

Wow. Was für ein Buch. Es ist lange her, dass ich es gelesen habe, deshlab werde ich nicht mehr all zu viel dazu sagen können. Besonders im Gedächtnis ist mir allerdings der Schreibstil geblieben. Er ist wunderschön, geradezu poetisch und liest sich einfach unbeschreiblich.

Die Handlung ist interessant, es passieren die abwegigsten Sachen, die gleichzeitig wie die normalsten der Welt erscheinen. Die Hauptfigur, Phil, erzählt seine Geschichte in der Gegenwart und beschreibt aber auch immer wieder Ereignisse aus seiner und Diannes Kindheit.
Gleichzeitig erfährt der Leser so einiges über Glass, die Mutter, die verzweifelt versucht jung zu bleiben.

Alles in allem finde ich das Buch klasse, das einzige, worüber ich hin und wieder gestolpert bin, sind die Klischees zur Homosexualität, die aufgegriffen werden. So wollte Phil immer lieber mit typischem Mädchen, als mit typischem Jungenspielzeug spielen etc. Da aber ja dem Spielverhalten sowieso kein "Geschlecht" zugeordnet werden sollte, kann ich darüber eigentlich auch wieder hinwegsehen.


Wertung: