Sonntag, 5. August 2012

Arenathriller

gelesen von: Steffi.


 Susanne Mischke: Zickenjagd

Sie ging ein paar Meter zurück und schaute hinüber zu ihrem kleinen Bruder, der gerade mit einer Schaufel eine Grube aushob, kritisch beobachtet von zwei kleinen Mädchen, die neben ihm im Sand kauerten. Das schien ein größeres Projekt zu werden. Was war schon dabei, ihn ein paar Minuten lang allein zu lassen?

Inhalt: 

Josy ist schön, klug und beliebt. Gemeinsam mit ihren drei Freundinnen gibt sie in ihrer Schule den Ton an. Wen die Clique nicht leiden kann, der hat nichts zu lachen. Ines dagegen hasst ihr Leben. Ihr unscheinbares, plumpes Äußeres. Den täglichen Spießrutenlauf in der Schule. Aber als ein tragischer Unfall geschieht, ändern sich die Rollen. Und Ines wird klar, dass sie ohne Josy nicht mehr leben kann.

Meine Meinung: 

Zickenjagd ist kein Thriller, der an die Grausamkeiten von "Thrillern für Erwachsene" herankommt, aber ich finde, was geschieht, reicht völlig aus. Ich lese die Arena Thriller gerne, bin immer wieder davon überrascht, dass der Schreibstil packend ist und die Handlung auch - meist ohne viel Blut und diverse Foltermethoden.

Alles in allem mochte ich Zickenjagd ganz gerne, es ist gute und seichte Unterhaltung für wenige Stunden.

Wertung:




Krystyna Kuhn: Aschenputtelfluch

Aber - ich brauche ja gar keine Kraft mehr. Das ist das Schöne. Ich muss mich einfach nur Fallen lassen 

Inhalt:

Idyllisch liegt das Internat Ravenhorst in einem Seitental. Doch als sich eine der Schülerinnen vom Glockenturm stürzt, wandelt sich die Idylle in einen Albtraum. Warum hat sich Kira in den Tod gestürzt? Jule, eine der Neuen im Internat, macht sich auf die Suche. Aber sie stößt bei ihren Mitschülern auf eine Mauer des Schweigens. Bis sich die Ereignisse zu wiederholen scheinen.

Meine Meinung:

Aschenputtelfluch setzt stark auf platte, blutige Grauslichkeiten. Das Buch ist spannend, lässt sich auch schnell weg lesen und versucht zu schockieren. Krystyna Kuhns Schreibstil ist fesselnd und lässt die Dinge, die geschehen und einfach nur platt wirken würden, in einem dämmrigen Zwielicht erscheinen, wodurch sie undurchschaubar und gruselig werden.

Das Buch ist weniger ein Thriller, als eine spannende und gut geschriebene Geschichte mit blutigen Details. Allerdings überzeugt mich auch dieses kurzweilige Buch durch seinen Unterhaltungswert.

Wertung:




Beatrix Gurian: Prinzentod 

"Angst?" Der Alte schüttelt den haarlosen Kopf. "Vor der Angst kann man nicht weglaufen, niemals. Man nimmt sie überall hin mit."

Inhalt:

Verbotene Liebe führt selten zu etwas Gutem. Das weiß Lissie, als sie Kai das erste Mal begegnet und doch schafft sie es nicht, ihm zu widerstehen. Bis ein entsetzlicher Unfall geschieht, der alles, was verborgen war, ans Licht bringt. Aber Lissie ahnt noch nicht, dass dies alles nur der Anfang ist. Ein Psychothriller, der in allen Facetten des Genres schimmert.

Meine Meinung:

Knall auf Fall verliebt sich die naive Lissie in Kai, der kurz darauf Tod ist. Tja, und nun? Prinzentod von Beatrix Gurian ist auf jeden Fall mehr, als nur eine spannende Geschichte. Es ist tatsächlich ein Thriller, der auch, wie der Klappentext verspricht, recht facettenreich ist. Irgendwan ist er auch so spannend, dass man in die Verlegenheit kommen könnte, zum Ende zu Blättern um herauszufinden, wer nun Schuld ist... Auch Prinzentod hat mir großen Spaß gemacht und mich einige Stunden gut unterhalten.

Wertung:




Krystyna Kuhn: Schneewittchenfalle

Dr. Mayer hatte gesagt, wenn sich irgendwo ein loses Ende findet, ein Erinnerungsfädchen, dann müsse sie fest daran ziehen, damit ihr Gedächtnis wiederkomme.

Inhalt:

Stella und ihr Vater sind auf eine Nordseeinsel gezogen. Ihr Vater, um zu vergessen. Stella, um sich zu erinnern. Denn Stella hat bei dem Autounfall, bei dem ihre Mutter ums Leben gekommen ist, ihr Gedächtnis verloren. Doch dann geschehen Dinge auf der einsamen Insel, die Stellas schlimmste Alpträume wahr werden lassen. Und bald ahnt sie, dass ihre Erinnerungen der Schlüssel zu einem ungeheuerlichem Geheimnis sind... Psychologisch dicht beschreibt Krystyna Kuhn die Suche eines Mädchens nach der Wahrheit. Einer Wahrheit so unglaublich, dass das eigene Gedächtnis sich weigert, sie preiszugeben.

Meine Meinung:

Schneewittchefalle ist richtig, richtig spannend. Es ist ein guter, undurchschaubarer Thriller, der durch Krystyna Kuhns unglaublichen Schreibstil lebendig wird. Und dadurch unbeschreiblich fesselnd. Er hat keine plakativen Grausamkeiten notwendig, man ist am Ende auch so schockiert und kann es nicht glauben.

Das Lesevergnügen ist wie immer kurzweilig, aber das mag ich an den Arenathrillern auch so gerne. Wenn sie dann richtig spannend sind, muss man nicht schlafen gehen, ohne das Ende zu kennen.

Wertung:




Susanne Mischke: Waldesruh


Wie absurd, Menschen dur ihre Mängel zu klassifizieren.

Inhalt:

Anderswo - so heißt das Häuschen, in dem Marie mit ihrer Großmutter wohnt. Doch als die Großmutter stirbt, fürchtet Marie, ins Heim zu müssen. Gemeinsam mit ihrer Freundin Emily schmiedet sie einen verzweifelten Plan: Was, wenn keiner vom Tod der alten Frau erfährt? Was als verrückte Idee begonnen hat, nimmt eine schreckliche und unerwartete Entwicklung.

Meine Meinung:

Absurd. Das erste, was mir zu diesem Thriller einfällt, ist, dass er absurd ist. Aber das macht ihn spannend. Er ist fern jeder Realität und völlig haarsträubend. Und doch hab ich ihn gerne gelesen, weil ich mich immer gefragt hab, was denn nun noch kommt. Das klingt jetzt negativ, es ist aber gar nicht so gemeint, nein, das Buch hat mich gefesselt. Und fasziniert, und unterhalten. Und mehr erwarte ich von den Arena Thrillern auch gar nicht, schließlich bin ich einfach nicht mehr die Zielgruppe. Trotzdem machen sie mir viel Spaß und  unterhalten mich, wie auch Waldesruh.

Wertung:




Inge Löhnig: Scherbenparadies

Während sie das Wasser aufsetzte, Kanne und Becher suchte, suchte sie gleichzeitig nach Worten.

Inhalt:

Sandra hat ein Geheimnis, von dem niemand wissen darf: Seit ihre alkoholabhängige Mutter zu Hause ausgezogen ist, kümmert sie sich alleine um ihre kleine Schwester Vanessa. Alles geht gut, bis Sandra sich Hals über Kopf in ihren jungen Klassenlehrer verliebt. Ohne es zu ahnen, macht sie sich damit zur Konkurrentin und löst eine Welle des Hasses bei ihren Mitschülern aus, die immer unkontrollierbarer wird.

Meine Meinung:

Sprachlich fand ich den Thriller leider nicht ganz so gelungen. Vielleicht, weil die Autorin versucht, Jugendsprache zu verwenden  - oder weil ich einfach zu alt (oder jung?) bin, die verwendeten Floskeln authentisch zu finden. "Love you so" ist eine Wendung, die mich unglaublich aggressiv gemacht hat.

Zum Träumen lädt dagegen die Story ein, die ist nämlich hoffnungslos kitschig. Und trotzdem spannend. Die Sicht wechselt zwischen der eines Stalkers und der der Hauptfigur, was es definitiv interessant macht. Erwähnt wird auch Jay Ashers "Tote Mädchen lügen nicht", ein Pluspunkt, wie ich finde. Alles in allem hat mir dieser "Thriller", der erst am Ende zu einem unfassbar spannenden Thriller wird mit am besten gefallen.

Wertung:




Krytyna Kuhn: Dornröschengift

"Der Himmel  - er war einfach nur blau.
Ein schöner Tag, um von zu Hause wegzulaufen."

Inhalt:

Sophie kann es nicht fassen, dass ihr Bruder tot sein soll, gestorben bei einem Tauchunfall in Australien. Doch dann kommt Mikes Freund nach Deutschland und kann die Lücke ein wenig ausfüllen. Bis wieder etwas Entsetzliches passiert und Sophie misstrauisch wird...


Meine Meinung:

Dornröschengift überzeugt durch den Schreibstil, die Handlung fand ich leider etwas vorhersehbar. Alles in allem war es aber auch gute Unterhaltung, viel mehr kann und will ich dazu an dieser Stelle gar nicht sagen.

Wertung:




Susanne Mischke: Nixenjagd

"Bücher waren wie Drogen, man konnte abtauchen aus der Wirklichkeit in eine ganz andere Welt."

"Womit man bei Jungs so konkurriert, dachte Franziska: LAN - Partys, Fußballspiele und tote russische Schriftsteller." 

Inhalt:

Bei einem mitternächtlichen Badeausflug zum See, kippt die ausgelassene Stimmung, als plötzlich eine aus der Clique fehlt: Katrin war hinausgeschwommen und nicht zurückgekehrt. Ein Badeunfall? Franziska, Katrins beste Freundin, kann das nicht glauben. Doch auf der Suche nach einer Erklärung, gerät sie selbst in Gefahr und muss bald feststellen, dass sie niemandem trauen kann - nicht einmal sich selbst... 

Meine Meinung:

Nixenjagd fand ich richtig spannend. Es war für mich unvorhersehbar und auch das Ende war etwas neues. Das Lesen fesselt, man versteht die Handlung, aber nicht das was geschieht und beginnt alles zu hinterfragen.
Der Thriller ist kein Page Turner, aber immerhin ein spannender Thriller. Und mehr muss er ja auch nicht sein.

Wertung: