Mittwoch, 22. Februar 2012
David Nicholls: Zwei an einem Tag
gelesen von: Anna (Kein&Aber; Taschenbuch; 9,99 Euro)
"Ich glaube, das Wichtigste ist, irgendwas zu verändern, sagte sie. - Wie, meinst du etwa 'die Welt verbessern'? - Nicht gleich die ganze Welt. Nur das kleine Stück um dich rum."
Inhalt:
15. Juli 1988. Emma und Dexter, beide Anfang zwanzig, begegnen sich zum ersten Mal bei der Uni-Abschlussfeier, machen die Nacht zusammen durch, um am nächsten Morgen beide ihrer Wege zu gehen. Doch wo werden sie an genau diesem Tag ein Jahr später stehen? Und wo in all den darauffolgenden Jahren? Und werden sich die beiden, die einander niemals vergessen können und deren Wege sich immer wieder kreuzen, weiterhin immer knapp verpassen - oder können sie sich selbst und dem anderen irgendwann eingestehen, dass sie trotz aller markanten Unterschiede füreinander bestimmt sind?
Über einen Zeitraum von zwanzig Jahren nimmt David Nicholls jeweils den 15.Juli ins Visier, zeigt, wie Emma und Dexter ihren Weg suchen, reisen, lieben, rausprobieren, sich aber nie aus den Augen verlieren.
Meine Meinung:
Wer auf der Suche nach einem schnulzigen Roman ist, für den er sich nicht schämen muss, ist bei Zwei an einem Tag genau richtig. David Nicholls erzählt auf 541 Seiten die Geschichte von Emma und Dexter, die nach der Uni beide unabhängig voneinander versuchen, ein Leben auf die Beine zu stellen, und dennoch sich dabei niemals aus den Augen verlieren. Während Emma trotz ihres Einserabschlusses erst einmal jahrelang beruflich auf die Nase fällt, ergattert Dexter nach einer langen Auszeit einen Job im Fernsehen und lebt ein Leben auf der Überholspur. Doch wie es im Leben nun mal so ist, wendet sich das Blatt und Dexter braucht Emmas Unterstützung und Hilfe.
Ich finde die Liebesgeschichte der Beiden ziemlich realistisch, weil sie eben nicht perfekt abläuft, sondern sie Jahre brauchen, um sich ihre Gefühle füreinander einzugestehen und ein Paar zu werden. Als sie es dann schließlich schaffen, ist es jedoch fast zu spät, was beim Leser zweifelsohne eine gewisse Frustration hinterlässt. Frustrierend fand ich zweitweise auch die Langatmigkeit des Romans; David Nicholls beschreibt seine beiden Charaktere wirklich ganz genau und geht in allen Details auf ihre Entwicklung über die Jahre ein, was die beiden Figuren zwar einem echt ans Herz wachsen lässt, das Buch aber auch etwas in die Länge zieht. Mein Durchhaltevermögen hat mich aber mit einer wunderschönen und lesenswerten Geschichte belohnt!
Wertung:
**** von fünf Sternchen