gelesen von: Anna (Penguin Books; Taschenbuch; 2,60 Euro)
"Es ist St. Georgsnacht; wissen sie nicht, dass wenn die Uhr heute Mitternacht schlägt, alle bösen Dinge in der Welt freien Lauf haben? Wissen sie, wohin sie gehen und zu wem sie gehen?"
Inhalt:
Die Gestalt des Grafen Dracula ist eine der bekanntesten literarischen Figuren
der Welt. Seit im Jahr 1897 der Vampirroman »Dracula« des irischen
Unterhaltungsschriftstellers Bram Stoker (1847 1912, Stoker, Bram) erschien, ist
sie aus Literatur und Film kaum mehr wegzudenken. Besonders das Kino hat die
Vampire schnell bildgewaltig für sich entdeckt den genreeigenen Qualitäten des
literarischen Originals hat dies jedoch keinen Abbruch getan. Bis heute ist Bram
Stokers Roman über den jungen Anwalt Harker und den dämonischen Untoten Dracula
ein schaurig-schönes Leseerlebnis.
Meine Meinung:
So manch einer mag es kaum glauben, aber die Vampire in Stephenie Meyers Romanen waren nicht die ersten Vampire, die den Büchermarkt überrannt haben und seitdem allen Lesern über 16 die Lust an Vampirromanen förmlich aus den Adern saugen. Wer auf der Suche nach DEM Original der Horrorliteratur ist, muss bis ins 19.Jahrhundert zurückgehen und sich mit Bram Stokers Hauptfigur Jonathan Harker auf die Reise nach Transsylvanien zu dem reichen, aber auch seltsamen Graf Dracula machen.
Bram Stoker gelingt es auch über 100 Jahre später noch seinen Lesern einen Schauer über den Rücken laufen zu lassen und das obwohl Dracula kein spannungsgeladener Roman ist. Die Geschichte wird durch Tagebucheinträge und Briefe erzählt, wobei auch die Perspektive mehrfach wechselt. Natürlich ist es nicht gerade schwer ein altes Schloss in Transsylvanien unheimlich rüberkommen zu lassen, aber kein Horrorroman hat mich in dieser Hinsicht so gepackt. Allerdings war ich auch durch viele Dracula-Verfilmungen etwas voreingenommen, sodass ich mir wohl ein bisschen mehr Spannung und Action statt subtilen Grusel erhofft hatte. Nichtsdestotrotz, wer B sagt, muss vorher A gesagt haben, wer also gerne all die modernen Vampirromane liest, muss auch mal Dracula gelesen haben!
Wertung:
*** von fünf Sternchen