Donnerstag, 24. Mai 2012

F. Scott Fitzgerald: Der seltsame Fall des Benjamin Button


gelesen von: Steffi

Sie begleitete ihn zwar noch, wenn er in Gesellschaft ging, doch ohne Enthusiasmus, schon angefressen von der Trägheit, die jeden von uns irgendwann ereilt, die heimlich, still und leise von uns Besitz ergreift und uns bis ans Ende unserer Tage nicht mehr loslässt.

Inhalt:

Ein seltsames Baby ist zur Welt gekommen: kein süßer kleiner Fratz, der seine Eltern beglückt, sondern ein akter Mann mit Bart. Sein Name: Benjamin Button. Ein schweres Schicksal ist ihm vorherbestimmt: Er durchläuft das Leben rückwärts - und wird von Tag zu Ta jünger. Als Benjamin schließlichi m Alter von fünfzig Jahren die zwanzig Jahre jüngere Hildegarde kennenlernt, steht für ihn, der sein Leben lang nie geliebt wurde, alles auf dem Spiel.

Freitag, 4. Mai 2012

Sara Gruen: Wasser für die Elefanten


gelesen von: Anna (Dumont; Kindle-Version; 7,99 Euro)

"Ich rede nicht oft über damals. Habe ich noch nie. Ich weiß nicht, warum - fast sieben Jahre lang habe ich beim Zirkus gearbeitet, und wenn das keinen Gesprächsstoff liefert, was dann. Ehrlich gesagt weiß ich warum. Ich habe mich nie getraut. Ich hatte Angst, es würde mir herausrutschen. Ich wusste, wie wichtig es war, ihr Geheimnis zu hüten, und das tat ich auch - ihr Leben lang und darüber hinaus. Siebzig Jahre lang habe ich keiner Menschenseele davon erzählt."

Inhalt:

Letztes Jahr in Chicago: Der über 90-jährige Jacob Jankowski beobachtet, wie ein Zirkus seine Zelte aufschlägt. In ihm werden Erinnerungen an eine Zeit wach, die die beste und die schlimmste seines Lebens war …Siebzig Jahre zuvor: Jacob steht nach dem Unfalltod seiner Eltern vor dem Nichts. Verzweifelt springt er auf irgendeinen Zug auf – und landet bei Benzinis spektakulärster Show der Welt, einem drittklassigen Wanderzirkus. Unter Artisten, menschlichen Kuriositäten, den überall hinter den Kulissen schuftenden Arbeitern und den wunderbaren Tieren der Menagerie findet Jacob rasch Freunde. Und bald verliert er auch sein Herz: an die zauberhafte Dressurreiterin Marlena – und fast gleichermaßen an Rosie, eine reizende, verfressene Elefantendame, die hartnäckig jedes Kunststück verweigert. Leider ist Rosies Sturheit in den Hungerzeiten der Großen Depression ein echtes Problem – wenn auch kein so großes wie Marlenas gefährlich eifersüchtiger Ehemann.Letztes Jahr in Chicago: Ein sehr alter Mann beschließt, noch einmal in den Zirkus zu gehen – und ein neues Abenteuer beginnt …

Meine Meinung:

Wasser für die Elefanten ist ein wunderschönes, rührendes Buch, das einen mit seiner poesievollen Sprache direkt in die Illusionen und Desillusionen eines Wanderzirkus der alten Schule entführt. Zwischen zauberhaften Showeinlagen, brutalen Ausrastern des tyrannischen Zirkusdirektors und einer kitschigen Liebesgeschichte, kann man sich als Leser stundenlang verlieren.

Auf 416 Seiten wachsen einem einige Protagonisten ans Herz, andere lernt man so sehr zu verabscheuen, dass man sich während der Lektüre beim Fluchen erwischt. Die Hauptfigur Jacob, ein junger angehender Tierarzt überzeugt mit seinem großen Herz für Tiere, insbesondere für die Elefantendame Rosie, und seiner jungenhaften Naivität, die ihn sich nicht nur in die schöne Marlena verlieben lässt, sondern ihn auch in mehrere waghalsige Situationen stürzt, aus denen er immer nur knapp heil entkommt. Dank dieser Situationen und der tragischen Liebesgeschichte, kann man den Roman kaum aus der Hand legen, obwohl ich es mir so manches Mal verkneifen musste, die Augen zuzukneifen. Denn eins darf man nicht außer Acht lassen: in Wasser für die Elefanten werden Menschen vom fahrenden Zug geworfen, Wehrlose heftig verprügelt und Tiere so lange gequält, bis Blut fließt.

Doch genau das macht den eigentlichen Zauber von Sara Gruens Roman aus: während die Zuschauer von Benzinis spektakulärster Show der Welt einen Ort voller Magie erleben, sieht der Leser hinter die Kulissen des Zirkus und kann letztendlich selber entscheiden, ob dieser der Himmel oder die Hölle auf Erden ist.

Wertung:

**** von fünf Sternchen


Dienstag, 1. Mai 2012

Lorna Graham: Zwei Zimmer, Küche, Geist

gelesen von: Steffi


Als ich noch das Glück hatte, am Leben zu sein, habe ich es damit vergeudet, mich erbärmlich zu fühlen.

Inhalt: 

Eve kann ihr Glück nicht fassen: Ein traumhaft schönes Apartment im angesagtesten Viertel New Yorks, und noch dazu spottbillig. Wo ist der Haken? Der Haken heißt Donald, ist permanent schlecht gelaunt und tot. Der Geist eines erfolglosen Dichters geht Eve schwer auf die Nerven und zwingt sie, seine miesen Texte aufzuschreiben, damit die Welt endlich sieht, dass er zu Unrecht erfolglos war. Noch dazu mischt er sich in ihr (Liebes-)Leben ein und seine Dating- Tipps sind leider mindestens so schlecht wie seine Gedichte. Blöd für Eve, lustig für die Leserin.